Bundesagentur für Arbeit baut die IT um

24. Februar 2005, 0:00 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Bundesagentur für Arbeit baut die IT um (Fortsetzung)

Die IT der Bundesagentur für Arbeit ist sehr heterogen. Foto: BA
Die IT der Bundesagentur für Arbeit ist sehr heterogen. Foto: BA

Middleware als Rückgrat
Auf Basis dieses Anforderungsprofils wurde eine mehrschichtige Lösung mit zentraler Datenhaltung und einer Infrastruktur im Sinn der Common Object Request Architecture (Corba) aufgebaut. Diese Middleware-Technologie erlaubt es, die stark heterogene IT der BA zu integrieren. Die Verarbeitungslogik der Anwendungsschicht ist hauptsächlich in C++ erstellt, eine Persistenz-Schicht übernimmt das Mapping der Objekte für die relationalen Datenbanken der Daten-Schicht. Durch die Verwendung von Software-Komponenten kann eine flexible Anwendungslandschaft aufgebaut werden: einzelne Bausteine lassen sich leichter pflegen und bei Bedarf in anderem Kontext wieder verwenden. Die Entscheidung für Corba als Middleware-Technologie wurde anhand mehrerer Kriterien getroffen: Corba ist ein offener, herstellerunabhängiger Standard, der für alle relevanten Plattformen und Programmiersprachen verfügbar ist; er hat sich bereits bewährt und ist kompatibel zu Technologien wie EJB oder XML. Außerdem sind nicht alle 105000 Client-Arbeitsplätze der BA gleich ausgestattet, so dass es aus Kostengründen wichtig ist, Res­sourcen schonende Technologien zu verwenden. Mit der Entscheidung für Corba, das auch in die J2EE eingeflossen ist, konnte sich die BA außerdem alle Optionen für eine Weiterentwicklung ihrer Anwendungsinfrastruktur offen halten.
Konkret umgesetzt wurde das BA-Projekt mit Applikationsservern unter Solaris, Clients mit Windows NT und der Datenbank von Informix. Als Object Request Broker kommt Borland Enterprise Server (BES) zum Einsatz. Damit sind sowohl die Kommunikationsmechanismen von Corba als auch die Klassen der Java 2 Enterprise Edition (J2EE) verfügbar. Bei dieser Produktentscheidung war wichtig, dass sich BES standardkonform verhält und sich damit problemlos für alle relevanten Plattformen, also auch für die vielerorts im Einsatz befindlichen Altsysteme, einsetzen lässt. BES bietet Name Service, Event Service, Notification Service, Transaction und Security Service. Diese Dienste können von den fachlichen Anwendungskomponenten je nach Anforderung genutzt werden. Die Architektur nimmt also eine strikte Trennung zwischen technischen und fachlichem Aspekten vor. Ein Teil der Entwickler wird auf diesem Weg von der Programmierung von Routine-Funktionen abgeschirmt, während sich ein anderer Teil auf die technische Infrastruktur konzentrieren kann. So wird für einen Aufgabenbereich zuerst eine technische Struktur angelegt, im Anschluss daran werden die vorbereiteten Corba-Objekte mit dem entsprechenden fachnahen Code gefüllt, ohne sich mit technischen Fragen wie Logging oder Sicherheit befassen zu müssen. Diese Infrastruktur verschafft den Entwicklern ein größeres Maß an Flexibilität. Denn bei späteren Änderungen der Anforderungen, etwa auf Grund von Gesetzesänderungen, können die neuen fachlichen Aspekte gleich innerhalb der bestehenden technischen Infrastruktur realisiert werden.
Über die Middleware hinaus lieferte Borland auch die Entwicklungswerkzeuge CBuilder und JBuilder sowie das Managementwerkzeug App Center. Damit wird der Lebenszyklus von der Entwicklung über das Deployment bis zum Management der Applikationen durch aufeinander abgestimmte Produkte abgedeckt.   


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