Über ein von manchen übersehenes Mobilfunknetz

Das Innovationspotenzial von Funkruf

11. Dezember 2012, 9:40 Uhr | Diana Künstler
Der Berliner Fernsehturm
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Innovative Potenzialfelder für ein von manchen übersehenes Mobilfunknetz, den Funkruf (Paging), untersucht Telekommunikationsexperte Prof. Dr. Torsten J. Gerpott in einem Whitepaper, das er anlässlich des Bitkom Trendkongresses in Berlin erstmals öffentlich vorstellte. Ob Bevölkerungswarnung im Gefahrenfall, Energiewende oder Geräte mit Doppelnutzen – Funkruf bietet zukunftsträchtige Lösungen jenseits vom Breitbandtrend.

Die enorm gewachsenen Nutzer- und Umsatzzahlen digitaler zellularer Mobilfunkdienste führen laut Prof. Dr. Gerpott dazu, den Begriff Mobilfunk auf GSM oder UMTS zu reduzieren und Mobilfunksysteme wie den Funkruf zu übersehen. Dabei handele es sich um eine Spezialtechnologie im Mobilfunk, die „den quantitativ dominierenden GSM-/UMTS-/LTE-Netzen in bestimmten Anwendungsfeldern klar überlegen“ sei. Funkruf werde vor allem für zeit- und sicherheitskritische Anwendungen gebraucht. Seine Stärken zeige er aber auch, wenn sehr viele Personen gleichzeitig informiert, alarmiert oder gewarnt werden müssen. Das gelte zum Beispiel für die schnelle, zuverlässige Alarmierung von BOS-Kräften an jedem beliebigen Ort Deutschlands. „GSM-/UMTS-/LTE-Netze weisen insbesondere bei Gefahrenlagen und Katastrophen schwerwiegende Defizite auf“, konstatiert Prof. Dr. Gerpott. Funkruf könne die besagten Systeme nicht ersetzen, wohl aber sinnvoll ergänzen. Spezialisten übernehmen Anwendungsfälle, die von den Generalisten nicht oder nur sehr viel schlechter abgedeckt werden können – der Mobilfunk wird erwachsen.


  1. Das Innovationspotenzial von Funkruf
  2. „Attraktive Nutzungspotenziale“ für die Bevölkerungswarnung
  3. Die Zukunft dieser Technologie hat gerade erst begonnen
  4. Über den Autor Prof. Dr. Torsten J. Gerpott

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