Der geheime Actebis + NT-Plus-Plan
Der Actebis-Gruppe steht bis zum geplanten Börsengang im kommenden Jahr noch ein straffes Programm bevor, denn bis dahin müssen beim Distributor die für die Börsenreife notwendigen Strukturen geschaffen werden. Das Closing der geplanten Übernahme vorausgesetzt, wird dann TK-Distributor NT Plus mit Distributor Actebis Peaock unter einem Dach agieren. Derweil wird der Markt nach weiteren Übernahme-Kandidaten sondiert.
- Der geheime Actebis + NT-Plus-Plan
- Weitere Übernahmen geplant
- Wachstum über dem Markt
Die Freude über den Kauf des TK-Distributors NT-Plus will Actebis-CEO Klaus Hellmich gar nicht erst verbergen: »Da es zwischen uns und NT-Plus wenige Überschneidungen gibt, wäre NT-Plus für uns eine Bereichung in punkto Know-how und Portfolio.« Hellmich vergisst dabei nicht zu betonen, dass die Zustimmung der Kartellbehörden noch aussteht und man bis dahin keine endgültigen Aussagen treffen will, wie die Zusammenarbeit der Unternehmen künftig im Detail aussehen wird. Gleichzeitig betont er: »Wir würden damit der erste Distributor der Informationstechnologie und Telekommunikation unter einem Dach vereint.« Wir – das ist in diesem Fall eben nicht die Beteiligungsgesellschaft Arques, der beide Unternehmen nun gehören, sondern der Vorstand der Actebis-Gruppe, der sich rechtzeitig vor dem geplanten Börsengang im nächsten Jahr durch den NT Plus-Deal entscheidend gestärkt sieht. Immerhin könnte die Actebis-Gruppe durch den Zukauf den Jahresumsatz von 2,5 auf drei Milliarden Euro steigern, wie dies die Arques AG bereits als kurzfristiges Ziel für Actebis vorgegeben hat. NT plus wies im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von etwa 450 Millionen Euro aus.
Gerade deshalb ist die Beteuerung, es gebe »noch keinen Masterplan«, hinfällig. Natürlich können neue Strukturen erst nach vollzogener Übernahme eingeführt werden und die Firmen bleiben bis dahin in ihren Stukturen unverändert. Natürlich müssen die Details der künftigen Zusammenarbeit erst noch in einem »Teaming Up« mit NT-Plus - und darüber hinaus womöglich auch mit der zur Arques-Tochter Tiscon gehörenden COS - festgelegt werden. Aber gerade weil der straff geplante geplante IPO im nächsten Jahr, wie Hellmich betont, für die Actebis-Gruppe »ein Kraftakt und ein umfassendes Projekt über alle Bereiche« ist, wäre es unternehmerisch geradezu fahrlässig, wenn die Beteiligten tatsächlich noch keinen Plan für die künftige Aufstellung der Unternehmen in der Schublade parat hätten. Schließlich räumt der auch für das Back Office von Actebis Peaock verantwortliche Actebis-CEO ein, dass man bei den zur Arques AG gehörenden Distributoren wie auch bei künftigen Übernahmekandidaten »genau untersuchen werde, was zusammen passt«.