Management 2.0 nötig
Auch Sascha Lobo sieht eine sehr positive Zukunft für Unternehmen, die sich auf den Weg zum Enterprise 2.0 machen. »Früher wollte man mit Hilfe des Internets das Potenzial in der Menge der Menschen heben. Mit den Technologien des Web 2.0 hebt man das Potenzial jedes einzelnen – und führt es zusammen.« Denn Web 2.0-Anwendungen ermöglichen, vom User gewollte Informationen mit den aus Unternehmenssicht essenziellen Informationen zu verknüpfen. Gleichzeitig wird die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern über Abteilungen und Standorte hinweg durch Web-2.0-Anwendungen produktiver. Unternehmen, die diese neue Arbeitsphilosophie verinnerlichen, versetzen sich in die Lage, schneller, flexibler und kostengünstiger auf die Anforderungen des Marktes zu reagieren und haben dadurch eindeutige Vorteile gegenüber Mitbewerbern. Lobo gibt zu bedenken: »Dazu bedarf es aber mehr als nur cleverer Technologien. Leitende Angestellte, die seit Ewigkeiten gewöhnt sind, von der Unternehmensführung aus zu herrschen, werden einen neuen Charakterzug lernen müssen – Bescheidenheit. Unternehmen, die extrem hierarchisch aufgebaut sind, werden sich mit der Umstellung sehr viel schwerer tun, als flacher strukturierte. Letztendlich benötigt ein Unternehmen, das die Vorteile des Web 2.0 voll nutzen will auch ein Management 2.0.«
Hermann Bräuer ist Journalist aus Frankfurt am Main