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Enormer Wissensverlust

Autor:Markus Bereszewski • 23.9.2007 • ca. 1:05 Min

Es gibt viele Möglichkeiten, Netzwerkeffekte anzukurbeln, der entscheidende Gedanke ist jedoch immer, dass eine wertvolle Anwendung viele Benutzer anzieht, was sie noch wertvoller macht, was zu noch mehr Menschen führt, die sie benutzen, dazu eigene Inhalte beizusteuern, und so weiter. Unternehmen auf dem Weg zum Enterprise 2.0 setzen vor allem auf Netzwerkeffekte, um die Synergieeffekte vernetzter Communities zu nutzen, dabei vom kollektiven Wissen, der sogenannten Schwarmintelligenz, zu profitieren und individuelles Wissen zum Allgemeingut zu machen, denn wertvolles Wissen liegt häufig auf den Desktops von Mitarbeitern und geht mit ihrem Weggang verloren. Mit Web-2.0-Anwendungen werden diese Daten in das kollektive Firmenwissen aufgenommen und nachhaltig verfügbar gemacht. Eine digitale Aufzeichnung von bestimmten Projekten wird unendlich wertvoll, wenn neue Teammitglieder dort weitermachen sollen, wo ihre Vorgänger aufgehört haben. Vor Jahren war der Wissensverlust, der durch das Ausscheiden von erfahrenen Mitarbeitern entstand, enorm. Dieses Problem sollte durch KMS eigentlich gelöst werden, doch es funktionierte nicht, weil es damals die Werkzeuge zum Aufzeichnen und Wiederauffinden von Informationen noch nicht gab. Ein gutes Beispiel für die Philosophie, die hinter Web 2.0-Anwendungen steckt, ist das bekannte Oregon-Experiment, bei dem 1971 Studenten der Universität von Oregon die Möglichkeit gegeben wurde, ihren Campus umzugestalten. Anstatt die Wege im Vorfeld festzulegen, säten sie Rasen und warteten. Wo nach drei Monaten der Rasen plattgetreten war, wurden Wege geteert. »Das ist Schwarmintelligenz auf den Punkt gebracht«, meint auch Sascha Lobo »denn kein einzelner Architekt der Welt hätte die Wege exakt so angelegt, wie die Menschen es brauchen. Die Masse der Füße hingegen schon.«