An den Lehrern liegt es jedenfalls nicht, dass es in Sachen IT an den Schulen hierzulande weiterhin große Defizite gibt: Sie sind keine Technikmuffel, sondern nutzen der Bitkom-Umfrage zufolge häufiger als der Durschnitt der Bevölkerung PCs, Notebooks, Tablets und Smartphones. Gravierende Unterschiede zwischen den Altersgruppen, den unterrichteten Fächern oder den Schultypen sind nicht festzustellen.
66 Prozent der Lehrer stehen dem Einsatz elektronischer Medien im Unterricht positiv gegenüber, 29 Prozent eher positiv, nur 5 Prozent sind negativ eingestellt. Vor drei Jahren lag die Ablehnung noch bei 23 Prozent, lediglich 13 Prozent äußerten sich damals eindeutig positiv. Für die eigene Unterrichtsvorbereitung nutzen heute 93 Prozent der Lehrer regelmäßig einen Computer, 53 Prozent sogar für jeden Unterrichtstag. Vor drei Jahren verwendeten erst 12 Prozent den PC täglich.
Zur Grundausstattung fast aller Schulen in Deutschland gehören heute PC und Notebook (99 beziehungsweise 89 Prozent), Beamer (98 Prozent) sowie digitale Kameras (91 Prozent). 83 Prozent der Lehrer geben an, dass es an ihrer Schule Lernprogramme gibt, 80 Prozent können ein Schulnetzwerk nutzen, etwa um auf Unterrichtsmaterialien zuzugreifen. Sechs von zehn Lehrern berichten, dass es an ihrer Schule interaktive digitale Tafeln (Whiteboards oder Smartboards) gibt.
»Allerdings sagen diese Zahlen nichts über die Qualität der Geräte und ihre Anzahl aus«, schränkt Kempf ein. Außerdem sind Tablet Computer nur wenig verbreitet (18 Prozent) und E-Book-Reader fast überhaupt nicht (4 Prozent). Mehr als ein Drittel der Lehrer (36 Prozent) hält die IT-Ausstattung an ihren Schulen für mittelmäßig. Viele Lehrer bringen deshalb ihr privates Notebook (57 Prozent), das eigene Tablet (23 Prozent) oder ihre Digitalkamera (19 Prozent) mit in die Arbeit.
»Erfreulich ist: Die Schulen sind am Netz«, sagt der Verbandschef. Alle Lehrer können das Internet im Unterricht nutzen.« 65 Prozent besitzen Internet-Zugänge per W-LAN oder Kabel in speziellen Räumen wie Computer-Kabinetten. Zu diesem Erfolg haben Initiativen wie »Schulen ans Netz« beigetragen. In fast jeder zweiten Schule (46 Prozent) gibt es Internet sogar in allen Räumen. »Web-Recherchen und netzbasierte Lernangebote haben so die Chance, ein selbstverständlicher Teil des Unterrichts zu werden«, erläutert Kempf.