Studie des Bitkom

Der IT-Einsatz an Schulen ist ausbaufähig

12. Juni 2014, 13:50 Uhr | Werner Fritsch

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Defizite bei der IT-Kompetenz

»In unseren Schulen verabschieden wir uns allmählich von der Kreidezeit, aber von der digitalen Schule und vernetztem Lernen sind wir noch weit entfernt.« Dieter Kempf, Präsident des Bitkom (Foto: Bitkom)
»In unseren Schulen verabschieden wir uns allmählich von der Kreidezeit, aber von der digitalen Schule und vernetztem Lernen sind wir noch weit entfernt.« Dieter Kempf, Präsident des Bitkom (Foto: Bitkom)

Mehr als zwei Drittel der Unterrichtenden wünschen sich von ihrer Schule mehr Qualifizierungsangebote (79 Prozent) und bessere digitale Lernmaterialien (70 Prozent). Eine bessere Ausstattung mit elektronischen Medien steht ebenso auf der Wunschliste wie technischer Support vor Ort (jeweils 69 Prozent).

Auch die Schulpolitik muss nach Ansicht der Lehrer das ihrige leisten. Mehr Punkte zur Medienkompetenz im Lehrplan werden ebenso gewünscht (89 Prozent) wie elektronische Medien als Ergänzung zu Schulbüchern (85 Prozent). Für notwendig erachtet werden außerdem einheitliche Standards über die Grenzen der Bundesländer hinweg (82 Prozent). 70 Prozent wünschen sich in der Bildungspolitik generell mehr Zuständigkeiten für den Bund. Fast drei Viertel aller Lehrer (73 Prozent) unterstützen die Forderung nach einem Pflichtfach Informatik.

Vor diesem Hintergrund fordert der ITK-Verband Bitkom eine »Digitale Agenda« für die Schule. Sie sieht den Aufbau eines Schulnetzes für Deutschland vor. Jeder Schüler solle ein mobiles Endgerät wie einen Tablet Computer oder ein Notebook zur Verfügung haben und in jedem Klassenzimmer müsse ein Smartboard stehen. »Wir müssen nicht nur in Hardware investieren, sondern auch in Köpfe«, ergänzt Kempf. Wesentlich seien systematische und verbindliche Weiterbildungsangebote für alle Lehrer. Eine verstärkte Kooperation von Wirtschaft und Schule könne Lehrer zusätzlich unterstützen. Entsprechende Initiativen hätten sich bewährt und sollten ausgebaut werden.

Die Vermittlung von Medienkompetenz sollte nach Meinung des Interessensverbands fächerübergreifend ab der Grundschule im Lehrplan verankert werden. In der Sekundarstufe I solle Informatik als Pflichtfach eingeführt werden. »Es geht nicht um die Ausbildung von Programmierern. Wir müssen unsere Kinder mit den Kulturtechnologien vertraut machen, die unser Leben prägen«, erläutert Kempf. Gleichzeit sollten E-Books und andere digitale Lernmitteln verstärkt genutzt werden. Ein »digitaler Ranzen« würde nicht nur das Gewicht reduzieren, das Kinder und Jugendliche in die Schule schleppen müssten, sondern das Lernen aktueller, motivierender und individueller machen.

Experten weisen indes darauf hin, dass es an pädagogischen und didaktischen Konzepten mangelt, um IT-Produkte in den Unterricht signifikant einbeziehen zu können. Ein weiteres Problem stellt die rasche Alterung der Endgeräte dar.


  1. Der IT-Einsatz an Schulen ist ausbaufähig
  2. Lehrer schätzen IT
  3. IT wird genutzt
  4. Defizite bei der IT-Kompetenz

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