Der Mittelstand hat die Wahl (Fortsetzung)
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SANs für anspruchsvolle Anforderungen
Bei einem Storage Area Network (SAN) wird dieser Engpass durch ein separates Speichernetz umgangen, dessen Komponenten allerdings teuer in der Anschaffung sind. »Durch die SAN-Technologie lässt sich die Ausnutzung der Speichermedien und Festplatten um rund zwei Drittel steigern«, erklärt Glasmacher. Die Folge: Ausgaben für Hardwareerweiterungen der Storage-Systeme werden verringert, Kosten für Softwarelizenzen und Energie sinken.
Allerdings müssen viele Unternehmen erst SAN-Know-how aufbauen, das im Markt immer noch rar und teuer ist. Ein Großteil der bei der SAN-Speicherverwaltung anfallenden Betriebskosten sind deshalb Personalaufwendungen. Mit entsprechender Software ausgerüstet, kann ein Administrator jedoch bei SANs mehr Kapazität als bei umständlichen DAS-Installationen betreuen. Eine Studie von McKinsey und Merrill Lynch aus dem Jahr 2005 ergab, dass die laufenden Betriebskosten sich mit Hilfe einer SAN-Lösung von heute 47 auf rund 12 Prozent reduzieren lassen. Wegen der teuren Fibre-Channel-HBAs und Switches und der anspruchsvollen Installation verzichten viele Mittelständler trotz diverser Vorteile auf Fibre-Channel.
iSCSI, bei dem SCSI-Pakete mittels spezieller Protokolle über IP transferiert werden, bietet gerade mittelständischen Unternehmen eine preisgünstige technologische Alternative. Die Geschwindigkeit von iSCSI entspricht der des Ethernet-Netzwerks, da die Daten direkt über dieses oder eine parallele Ethernet-Infrastruktur transferiert werden. Allerdings kann es durch die iSCSI-Protokolle und den Rechenaufwand, den sie verursachen, zu Engpässen bei der Rechenkapazität des Servers kommen. Will man diese vermeiden, muss man einen iSCSI-HBA implementieren, der aber wiederum Geld kostet. Kostenlos erhältlich sind Softwarekomponenten von Microsoft, bei denen der Server dann die Rechenarbeit leistet ? mit den erwähnten Performance-Nachteilen.
Daher eignet sich iSCSI vor allem für die Unternehmen, die mit den von FC-SANs gewohnten Datenformaten arbeiten möchten, aber nicht die hohe Performance des Fibre Channel benötigen. Hier profitieren Mittelständler davon, dass sie beim Aufbau einer iSCSI-Infrastruktur auf ihr bestehendes Wissen über TCP/IP, VPN, VLANs und Routing zurückgreifen können.
Fazit
Beim Anlegen einer Speicherinfrastruktur sollte ein mittelständisches Unternehmen bereits zu Beginn darauf achten, die Produktivdaten auf hochverfügbaren Speicherlösungen zu halten. Archivdaten müssen nicht unbedingt hochverfügbar sein, sie unterliegen aber unter Umständen gesetzlichen Auflagen hinsichtlich ihrer Unveränderbarkeit innerhalb eines definierten Zeitraums. Neben den Anforderungen an die Datenspeicherung müssen KMUs darauf achten, dass Lösungen erweiterbar sind, denn das Datenwachstum wird nicht zum Stillstand kommen.
Axel Böhme ist Produktmanager Storage bei Maxdata