Mobile-Threats-Reports

Der Spion in der Hosentasche

26. Juni 2013, 13:44 Uhr | Quelle: Juniper Networks
© Juniper Networks

Juniper Networks warnt vor Hackern mit unternehmerischem Erfindungsreichtum - die Gefahren für Mobilfunknutzer nehmen deutlich zu.

Das Angebot an Schadsoftware für Handys wächst weiter rasant. Für Hacker entwickelt sich das illegale Treiben zu einem immer profitableren Geschäftsmodell. Das sind die zentralen Ergebnisse des dritten jährlichen Mobile-Threats-Reports, den Juniper Networks heute präsentiert: Von März 2012 bis März 2013 hat das Mobile-Threat-Center von Juniper (MTC) - das einzige Threat Center der Welt, welches sich ausschließlich dem Thema mobile Sicherheit widmet - in einer großangelegten Untersuchung herausgefunden, dass die Zahl schädlicher Applikationen um rund 614 Prozent auf insgesamt 276.259 gestiegen ist.

Der aktuelle MTC Report analysiert die Trends im Bereich der mobilen Schadsoftware und zeigt auf, dass die Herangehensweise von Hackern immer professioneller wird:

  • Jagd auf schnellwachsende Märkte: Entwickler von Malware konzentrieren sich vermehrt auf das dominierende Betriebssystem Android. Schädliche Software für Android nimmt stetig zu und ist seit 2010 von einem Anteil von 24 Prozent an der insgesamt existierenden Malware auf 92 Prozent im März 2013 gestiegen.
  • Bessere Verbreitungswege: Kürzere Wege und flexiblere Systeme ermöglichen eine bessere Verbreitung der Malware auf der ganzen Welt. Das MTC hat herausgefunden, dass mehr als 500 Drittanbieter für Android-Applikationen existieren und diese aufgrund fehlender Strukturen und Unübersichtlichkeit oftmals mobile Malware im Angebot haben, die für vertrauenswürdige Nutzer genauso wie für Jailbreaks von I-OS eine große Gefahr darstellen. Drei von fünf betroffenen Drittanbietern haben ihren Ursprung in China oder Russland. Aber auch Deutschland befindet sich unter den Top 20 derjenigen Länder, aus denen solche App-Stores mit schädlicher Software hervorgehen.
  • Viele Wege zum großen Geld: Fast drei Viertel, nämlich 73 Prozent der bekannten Malware sind Fake-Installer oder SMS-Trojaner. Letztere Kategorie hat sich vorwiegend auf Lücken in den Sicherheitssystemen mobiler Zahloptionen spezialisiert, um zu schnellem Reichtum zu kommen. Die Software bringt Nutzer dazu, SMS an von Hackern aufgesetzte hochpreisige Telefonnummern zu senden. Das MTC stellt fest, dass jede erfolgreiche Attacke dem Hacker rund acht Euro reinen Profit einbringt. Darüber hinaus sind auch komplexe Botnets und opferspezifische Attacken auf hochsensible Daten in Unternehmensnetzwerken keine Seltenheit mehr.
  • Starke Fragmentierung der Betriebssysteme wird ausgenutzt: Die starke Fragmentierung des Android Ökosystems führt dazu, dass Sicherheitsupdates von Google die meisten Nutzer gar nicht erreichen und so das Risiko, Opfer eines Angriffs zu werden, stark erhöht ist. Laut Angaben von Google haben zum 3. Juni 2013 nur vier Prozent aller Android-Nutzer die  neueste Version des Betriebssystems auf ihrem Gerät installiert, die vor rund 77 Prozent der sich aktuell auf dem Markt befindlichen Malware Schutz bieten würde.
  • Mehr Übergriffe auf die Privatsphäre: Nicht nur bösartige Software, sondern auch legal erhältliche Applikationen bergen Gefahren: Beispielsweise riskieren viele Nutzer kostenfreier Apps die ungewollte Verbreitung von Informationen ihres Arbeitgebers. Juniper Networks hat im Zuge des Mobile-Threats-Reports festgestellt, dass kostenfreie Angebote rund dreimal häufiger den Standort ihres Nutzers nachverfolgen und 2,5 Mal so oft auf das Adressbuch zugreifen wie kostenpflichtige Anwendungen. Gratis-Applikationen, die Zugang auf persönliche Daten verlangen, haben seit Oktober 2012 von 5,9 auf 10,5 Prozent im Mai 2013 zugenommen.

„Das Monopol von Android im ehemals vielfältigen Markt der mobilen Betriebssysteme stellt eine große Chance für die Entwickler von Schadsoftware dar. Die alarmierende Zunahme von mobiler Malware, die aus dem Mobile Threats Report hervorgeht, sowie das hohe Risiko von Diebstahl und Geräteverlust zeigen auf, wie wichtig mobile Sicherheit ist – und dass dies ein Thema ist, das jeden betrifft: Den mobilen Anwender, Unternehmen, aber auch offizielle Behörden", so Uwe Nelkel, Senior Security Specialist, EMEA, Juniper Networks

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