Experimente auf der Suche nach dem »Richtigen«
Es ist im Vorfeld nicht ganz einfach, den »richtigen« Partner vor Ort zu ermitteln. Als fatal können sich jedoch Schlingerkurse erweisen, bei denen beim ersten Konflikt oder bei geringfügigen Preisvorteilen auf den nächsten Partner umgeschwenkt wird. Um dauerhaft erfolgreiche Projekte in Indien durchführen zu können, ist eine langfristige Zusammenarbeit mit stabilen Partnern vor Ort unerlässlich. Der indische Partner muss die Chance haben, Know-how für die Geschäftsprozesse und die IT-Landschaft seines Kunden aufzubauen – das kostet in der Regel Zeit. Nur wenn diese Faktoren gegeben sind und die Zusammenarbeit in Schwung gekommen ist, sind durchschnittliche Einsparungen von etwa 30 Prozent möglich. Projekt-Management und Qualitätskontrolle lassen sich im Offshoring-Kontext deutlich aufwendiger an, daher ergibt sich bei weniger umfangreichen Vorhaben kein nennenswerter Einsparvorteil. Komplexe Vorhaben wie Anwendungsentwicklungen kommen zudem nicht ohne sehr stringente und standardisierte Prozesse in Projektmanagement und Entwicklung aus. Grundsätzlich stellt sich die Frage nach dem Aufwand im Offshoring nicht zuletzt rein rechnerisch: Wie viele Projekte müssen pro Jahr laufen, damit sich der Aufwand lohnt? Hier sollte eine kritische Prüfung, ob ein Offshoring-Dienstleister die Lücke zwischen Risiko und Wirtschaftlichkeit optimaler schließen kann, auf dem Plan stehen.