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Digitale Archivierung in Rundfunksendern

Digitale Archivierung in Rundfunksendern. Rundfunk- und insbesondere Fernsehsender stecken in der Migration zu digitalen Archivsystemen. Nur digitale Technik kann auf Dauer die schnelle Verfügbarkeit der Daten in guter Qualität sicherstellen.

Autor:Redaktion connect-professional • 25.5.2005 • ca. 1:20 Min

Libraries im Petabyte-Format bergen die digitalen Schätze der Sender. Foto: BIC4
Inhalt
  1. Digitale Archivierung in Rundfunksendern
  2. Digitale Archivierung in Rundfunksendern (Fortsetzung)

Digitale Archivierung in Rundfunksendern

Zur sicheren und nachhaltigen Verwaltung und Speicherung von Hörfunk- und Fernsehbeiträgen sind leistungsfähige und moderne Archiv-Systeme für Rundfunkhäuser und Produktionsgesellschaften unabdingbar. Große Teile der audiovisuellen Dokumentation unserer jüngeren Geschichte werden derzeit in den Kellern der Rundfunkhäuser auf zum Teil veralteten analogen Magnetbändern gelagert. Diese Bänder erreichen nach etwa 15 Jahren einen kritischen Zustand, indem die langfristige Speicherung von Bild- und Tondokumenten nicht mehr sicherzustellen ist. Je mehr Zeit vergeht, umso größer ist die Gefahr, dass wichtiges und vor allem wertvolles Material unwiederbringlich zerstört wird.
Öffentlich-rechtliche Fernsehsender haben im Rahmen ihres Programmauftrages eine fest verankerte Pflicht, ihren Zusehern und
-hörern gesellschaftliches Kulturgut zu vermitteln und ihr Programmvermögen für künftige Generationen zu bewahren. Aus diesem Grunde ist eine moderne, vorzugsweise digitale Archivierung von Bild- und Tonträgern gerade für die ­öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten extrem wichtig.
Idealerweise sollte das zu archivierende Material (Content) so vorliegen, dass der langfristige Zugriff auf den originalgetreuen Inhalt in guter Qualität ohne Veränderung der technischen Beschaffenheit jederzeit möglich ist. Darüber hinaus muss ein digitales Archiv-System möglichst interoperabel sein. Nur so kann es in Zeiten der ständigen und schnellen Technologieveränderung den Wert der Daten nachhaltig erhalten.
Praktisch richten sich Art und der Umfang einer langfristigen Speicherung von Hörfunk- und Fernsehbeiträgen nach dem gewünschten Lebenszyklus und möglichst effizienten Nutzungsmöglichkeiten des Audio- und Video-Materials. Dass es vorteilhaft ist, akquiriertes Material aus unterschiedlichen Quellen zentral bereitzustellen und unternehmensweit zu verwalten, ist in vielen Rundfunkhäusern bereits erkannt worden. Letztlich spielt die Investition in die dafür notwendige moderne und leistungsfähige Technik eine wesentliche Rolle dabei, auch langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die Speicherung und Bearbeitung von Audio- und Video-Content als Datenfiles löst in vielen Rundfunkbetrieben immer konsequenter die klassischen Speichermethoden ab. Bei den Radiosendern ist dieser Prozess nahezu abgeschlossen. Das ist leicht erklärlich, da die digitale Hörfunk-Produktion nur rund ein Prozent des Speichervolumens einer digitalen Fernsehproduktion benötigt.