Wie lange ist lang? ? Langzeiterhaltung digitaler Daten
Unter Langzeitarchivierung (LZA) bzw. Langzeitverfügbarkeit digitaler Daten versteht man die langfristige Erhaltung der Nutzbarkeit von digitalen Objekten. Das heißt es geht nicht um ein einfaches, bloßes Speichern der digitalen Objekte, sondern die LZA ist immer auf den Zweck, die spätere Nutzung, ausgerichtet.
Unter »Langzeit« versteht man in diesem Zusammenhang keinen definierten Zeitraum von 5, 50, 100 oder mehr Jahren, »sondern die verantwortliche Entwicklung von Strategien, die den beständigen, vom Informationsmarkt verursachten Wandel bewältigen können«, wie Ute Schwens und Hans Liegmann von Nestor, dem Kompetenznetzwerk Langzeitarchivierung, ausführen.
Zunächst bietet es sich an, diesen Problemen mit dem Weiterbetrieb vorhandener Hardware und Software zu begegnen. Solche Computermuseen können den Zugriff auf archivierte digitale Informationen nur so lange gewährleisten, wie der Betrieb der Hard- und Software möglich ist. Dies ist nur eine kurz- bis mittelfristige Lösung: schon der Ausfall einzelner, nicht ersetzbarer Komponenten kann diese Strategie hinfällig machen.
Grundlage einer jeden digitalen Langzeiterhaltung ist die Sicherung der Daten auf der physischen Ebene, die sogenannte Bitstream Preservation. Diese erfolgt häufig durch eine Datenträgermigration, das heißt durch das Kopieren auf neue Datenträger und die Anpassung an neue Speicher-Technologien. Die Bitstream Preservation soll eine möglichst verlustfreie Sicherung der Daten sicherstellen ? zur Gewährleistung einer späteren Nutzung sind darüber hinausgehende Strategien notwendig.