Insgesamt zeigt die Befragung, dass die Digitalisierung das Autofahren von Grund auf verändern und neue Formen der Mobilität hervorbringen wird. Die deutsche Automobilbranche steht diesem Wandel mit großer Mehrheit positiv und selbstbewusst gegenüber. Dabei sehen die Befragten aber auch eine Reihe von Innovationshemmnissen. Die Ergebnisse der Studie im Einzelnen:
Das Auto wird im Zuge der Digitalisierung technisch mit dem Smartphone verschmelzen: Dieser Aussage stimmen 92 Prozent der Befragten zu. Die Vernetzung mit dem Smartphone erlaubt es zum Beispiel, Türen aus der Ferne zu verriegeln oder Informationen zum Tankstand per App abzurufen. 91 Prozent meinen zudem, dass Autos Teil des digitalen Lebensgefühls werden. „Das Auto ist nicht mehr nur ein Transport- und Fortbewegungsmittel, es wird zum mobilen Rechenzentrum, das viele Aufgaben für uns übernimmt“, sagte Dirks.
Das Auto der Zukunft ist eingebunden in intelligente Verkehrsnetze: Innerhalb dieser Netze kommuniziert es mit anderen Autos und der Infrastruktur. Auf diese Weise können Verkehrsflüsse effizienter gestaltet, Staus und Unfälle vermieden werden. So wird ein Auto beispielsweise innerhalb von Millisekunden benachrichtigt, wenn ein vorausfahrender Wagen einem anderen aufgefahren ist, so dass es automatisch bremsen kann. 86 Prozent der Befragten sind entsprechend der Ansicht, dass es in zehn Jahren dank vernetzter Sicherheitssysteme deutlich weniger Verkehrsunfälle geben wird. Ebenfalls 87 Prozent meinen, dass für Neufahrzeuge viele sicherheitsrelevante Funktionen, die auf vernetzten Systemen beruhen, gesetzlich verpflichtend sein werden. Ein Beispiel dafür ist das geplante E-Call-System in der EU. Ab 2018 sollen alle Neufahrzeuge mit einem Notrufsystem ausgerüstet werden. Sensoren im Wagen erkennen einen Unfall und melden Informationen wie den genauen Standort automatisch an eine Notrufzentrale. Ziel ist es, schneller an den Unfallort zu kommen und damit Leben zu retten.
Voraussetzung für das Funktionieren intelligenter Verkehrsnetze ist, dass das Fahrzeug Daten sendet, beispielsweise zu seinem Standort oder seiner Geschwindigkeit. Laut der Umfrage sind 85 Prozent der Befragten für eine gesetzliche Verpflichtung zur Bereitstellung von Fahrzeugdaten zur intelligenten Verkehrslenkung. Dabei wollen 55 Prozent diese Verpflichtung nur für anonymisierte Daten, 30 Prozent generell für alle Verkehrsdaten. Nur 15 Prozent sind grundsätzlich gegen eine solche gesetzliche Verpflichtung. „Intelligente Verkehrsnetze sind der Schlüssel zur Bewältigung des Verkehrsaufkommens der Zukunft und zur Reduzierung von Unfällen“, so Dirks. Deshalb sei es wichtig, eine offene Diskussion darüber zu führen, welche Daten für diese Zwecke in welcher Form erhoben und verarbeitet werden können und wie sie geschützt werden müssen.