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Flexibilität versus Prozessführung

Autor: Redaktion connect-professional • 3.2.2009 • ca. 1:20 Min

Hinsichtlich der Dimension Flexibilität versus Prozessführung kann ein Werkzeug prinzipiell drei mögliche Ausprägungen annehmen, wobei auch Zwischenzustände denkbar sind. Die Ausprägungen sind dabei der metamodellzentrierte, der methodikzentrierte und der prozesszentrierte Ansatz. Im Mittelpunkt des metamodellzentrierten Ansatzes steht die maximale Konfigurierbarkeit des Informationsmodells – des Schemas für die zu pflegenden Daten über die Unternehmensarchitektur. In Konsequenz ist mit dieser Flexibilität auch eine hohe Gestaltungsfreiheit im Hinblick auf die unterstützten Visualisierungen sowie deren Einsatz gegeben. Darüber hinaus lassen sich in der Regel benutzerdefinierte Rollen für Beteiligte am EAM-Prozess einrichten. Durch seine hohe Anpassbarkeit ist ein Werkzeug, das diesen Ansatz verfolgt, besonders für Unternehmen geeignet, die bereits ein unternehmensspezifisches Informations- und Vorgehensmodell für EAM entwickelt haben. Der methodikbasierte Ansatz liefert neben einem umfangreichen Informationsmodell zumeist schon eine Menge an vordefinierten Visualisierungen und Berichten mit, welche für verschiedene Aufgaben im Rahmen des EAM verwendet werden können. Diese Vorgaben werden in der Regel durch vorkonfigurierte Benutzerrollen ergänzt, denen unterschiedliche Teilaufgaben innerhalb einzelner EAM-Bereiche zugewiesen sind. Folglich sind gewisse Teile des Informationsmodells sowie Darstellungstypen fest vorgegeben und können nicht unmittelbar an unternehmensspezifische EAM-Prozesse angepasst werden. Darin liegt jedoch auch ­eine der wesentlichen Stärken dieses Ansatzes, von dem speziell Unternehmen profitieren, die zwar einen eigenen EAM-Prozess etablieren­, sich dabei aber an bewährten Methoden und Informationsmodellen orientieren wollen. Der prozesszentrierte Ansatz ist eine Fortführung des methodikbasierten Ansatzes. Neben dem Informationsmodell, den vordefinierten Visualisierungen und Berichten sowie den Benutzerrollen werden ­Abläufe für EAM-Teilprozesse vorgegeben. Ein Beispiel hierfür stellt der Steckbrief für fachliche IT-Anforderungen dar. Dieser Steckbrief wird von Nutzern aus den Fachbereichen erstellt und durchläuft das Anforderungsmanagement, ehe er nach einer Frei­gabe als Input in das Projektportfoliomanagement eintritt. Der prozess­zentrierte Ansatz bietet so den höchsten Grad an Führung und ist vor allem für Unternehmen geeignet, die beim Aufbau eines EAM-Ansatzes Best Practices ohne große Änderungen übernehmen wollen.