Eigentlich kann Ebay auf ein erfolgreiches zweites Jahresquartal zurückblicken. Dennoch straften Anleger das Unternehmen für den vorsichtigen Ausblick auf die zweite Jahreshälfte ab.
Ebay hat Geschäftszahlen für das abgelaufene zweite Quartal bekanntgegeben und kann ein Umsatzwachstum von 14 Prozent auf rund drei Milliarden Euro verkünden. Trotzdem fiel die Aktie des Online-Marktplatzes nachbörslich um ganze sechs Prozent. »Der gesamtwirtschaftliche Gegenwind in Europa und Korea stellt auch im zweiten Halbjahr eine Herausforderung dar«, warnte Ebay-Chef John Donahoe vor allzu großem Überschwang. Dieser verhaltene Ausblick auf das aktuell laufende dritte Quartal störte die Anleger.
Vor allem Paypal sorgt weiter für gute Zahlen beim Online-Händler. Die Bezahl-Tochter wuchs im zweiten Quartal doppelt so schnell wie Ebay selbst, verursachte allerdings auch mehr Kosten als bisher, so dass der Gewinn auf 640 Millionen Dollar zurückging. Mittlerweile verzeichnet Paypal mehr als 132 Millionen Konten – 19 Millionen mehr als noch im Jahr zuvor. Hier bringen vor allem die Gebühren von Transaktionen dem Online-Händler Geld ein.
Insgesamt sind inzwischen rund 120 Millionen Nutzer auf dem Ebay-Marktplatz aktiv, was einem Zuwachs von 15 Millionen Nutzern pro Jahr entspricht. Dabei nimmt die Bedeutung mobiler Endgeräte für den Online-Händler immer weiter zu. »Alle 30 Sekunden wird beispielsweise bei Ebay Deutschland ein Paar Damenschuhe mobil gekauft«, erklärt Ebay Deutschland-Geschäftsführer Martin Tschopp. Konzentrierte sich Ebay anfangs vor allem auf Privatkunden und Gebrauchtwaren, werden zunehmend Neuwaren von Händlern zu festen Preisen über die Online-Plattform angeboten. Der Online-Händler lebt auch hier von Gebühren für abgeschlossene Geschäfte, ganz im Gegensatz zum großen Konkurrenten Amazon.