Ebay sperrt Angebote ohne Vorwarnung
Ebay hat den Bezahlservice Sofortüberweisung.de auf die Liste der verbotenen Zahlungsmethoden gesetzt und bereits erste Angebote mit dieser Bezahloption entfernt. Betroffene Powerseller interpretieren die Maßnahme als »zunehmenden Paypal«-Zwang.
- Ebay sperrt Angebote ohne Vorwarnung
- Aufforderung zur Klärung der Angelegenheit
- Ebay vor Komplettumbau
Ebay-Profiseller Gerd Schalow ist verärgert: Der Betreiber des Ebay Fahrrad-Shops KS-Cycling musste feststellen, dass das Online-Auktionshaus gewissermaßen über Nacht wahllos ein Zehntel der Angebote des Powersellers mit Platinstatus aus dem Internet entfernt hat. Der Grund: KS-Cycling bietet als Zahlungsmethode auch den umstrittenen Bezahlservice Sofortüberweisung.de an, der von Ebay jetzt auf die Liste der verbotenen Zahlungsmethoden gesetzt wurde. »Dabei habe ich sogar grundsätzlich Verständnis dafür, dass Ebay das Recht hat, einen Bezahldienst auszuschließen«, erklärt Schalow. »Doch wurden wir im Vorfeld nicht über die Entfernung unserer Angebote informiert. « Auch eine Aufforderung, künftig auf die Bezahloption Sofortüberweisung. de zu verzichten, habe es nicht gegeben, berichtet der Powerseller, der nun die Löschung weiterer Angebote befürchtet.
Wie Schalow im Gespräch mit Computer Reseller News berichtet, habe die Sofortüberweisung als Bezahloption für den Powerseller dabei nur eine marginale Bedeutung: »Wir bieten Sofortüberweisung. de seit einem Jahr an, doch die Kunden nehmen den Service nicht richtig an.« Umso mehr ärgert Schalow das Vorgehen von Ebay, für das er bis heute keine Begründung erhalten habe. Der Powerseller vermutet, dass hinter der Löschung der Angebote handfeste Eigeninteressen von Ebay stehen: »Wahrscheinlich hat Ebay beschlossen, schleichend die Konkurrenz für den hauseigenen Bezahlservice Paypal loszuwerden. « Klar ist: Nicht nur Schalow ist von der wahllosen Entfernung der Ebay-Angebote mit Bezahloption Sofortüberweisung.de betroffen, sondern auch viele andere Profiseller, auch im IT-Bereich.
Ebay verweist auf Sicherheitsbedenken
Auf Anfrage von CRN bestätigte Ebay, dass Sofortüberweisung.de am 22. Oktober in die Liste der nicht erlaubten Zahlungsmethoden aufgenommen wurde. Die Begründung: Das Hinterlegen von PIN/TAN auf einer dritten Seite, wie es bei der Sofortüberweisung praktiziert werde, halte man aus Sicherheitsgründen für sehr bedenklich. »Durch die Notwendigkeit zur Offenlegung der PIN und TAN wird der Verbraucher dazu aufgefordert, die AGB der Banken zu verletzen, die strikt die Geheimhaltung dieser sicherheitsrelevanten Daten verlangen«, so das Unternehmen in einer Stellungnahme. Zur Unterstreichung seines Standpunkts verweist Ebay auf den Bundesverband der Verbraucherzentralen, der das Bundesfinanzministerium aufgefordert hat, Dienste wie Sofortüberweisung. de wegen Sicherheitsbedenken zu verbieten. In einer Einführungsphase von rund drei Wochen will Ebay nun Verkäufer, die versuchen Sofortüberweisung. de als Zahlungsoption anzugeben, über die Policy-Änderung informieren und am Einstellen der entsprechenden Angebote hindern.