Versteckter Mehraufwand
- Ein bisschen Doppik funktioniert nicht
- Versteckter Mehraufwand
- Klare Vorstellungen führen auch zum Erfolg
Der Grund dafür: Beim »weichen Umstieg« wird zunächst ein bestehendes, kamerales Finanzverfahren durch ein anderes, aber ebenso kamerales Verfahren ersetzt. Optional ist ein sogenannter Parallelbetrieb möglich, bei dem aus kameralen Buchungsvorgängen doppische Ergebnisse abgeleitet werden sollen. In einer Phase von etwa ein bis zwei Jahren, teils auch bis zu vier Jahren, wird die neue, immer noch kamerale, Software betrieben, damit sich die Mitarbeiter an den Buchungsstil des neuen Verfahrens gewöhnen können. Anschließend erfolgt eine weitere Umstellung, diesmal auf die Doppik. Würde es dazu genügen, lediglich einen Hebel umzulegen, wäre nun bei etwa gleichem Arbeitsaufwand das Ergebnis erreicht wie beim harten Umstieg. Die inhaltlichen Unterschiede zwischen Haushaltsstellen und Sachkonten oder Kostenstellen und den jeweiligen Buchungsvorschriften sind dafür aber zu bedeutend. Daher sind auch die Anbieter kameraler Software gezwungen, eigene Anwendungsteile für die Doppik zu erstellen, mit neuen Masken und geänderten Funktionen. Das kommt für die Stadt oder Gemeinde oft dem Umstieg auf eine weitere neue Software gleich. Ein solches Vorgehen hält auch Kämmerer Dieter Freytag aus Brühl nicht für zielführend: »Es verlängert nur unnötig das Sterben des kameralen Systems«, ist er überzeugt.