Dank von Unified-Communications-Systemen können Unternehmen selbst entscheiden, ob sie die Anlage selbst verwalten oder per Outsourcing einem Dienstleister übertragen. »Die Mehrzahl der mittelständischen Unternehmen entscheidet sich nach wie vor für einen Eigenbetrieb (Unmanaged)«, so Siegbert Glienke, Unified-Communications-Experte von Swyx, einem Anbieter für Unified-Communications-Lösungen. In diesem Fall befindet sich die UC-Plattform in den eigenen Geschäftsräumen und ist entweder gekauft oder geleast. Als Besitzer hat das Unternehmen die vollständige Kontrolle über das System und kann es beliebig umgestalten und an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Dem gegenüber steht die Verantwortung, selbst für den reibungslosen Betrieb sorgen zu müssen und die Verpflichtung, entsprechende Ressourcen selbst bereitzuhalten. Beim Outsourcing muss ein Unternehmen dagegen deutlich weniger Know-how und Arbeitskraft dafür aufwenden.
Künftig werden immer mehr Carrier und Service-Provider in dieses Geschäft einsteigen. Siegbert Glienke, Product-Marketing-Manager bei Swyx Solutions: Dann »befindet sich der Unified-Communications-Server im Rechenzentrum des Dienstleisters, der für die Verwaltung und maßgeschneiderte Bereitstellung des Service verantwortlich ist.« Eine Hosted-Lösung stellt auch für viele mittelständische Unternehmen eine attraktive Option dar, da nur sehr geringe Anfangsinvestitionen erforderlich sind. Zudem muss das Unternehmen stets nur für genau die Anzahl von Diensten bezahlen, die auch tatsächlich in Anspruch nimmt.
Bei der Auswahl einer Unified-Communications-Lösung ist es gerade für mittelständische Unternehmen wichtig, die Folgekosten und die Integrationsmöglichkeiten im Blick zu haben. Es ist kontraproduktiv, sich für eine UC-Lösung zu entscheiden, die zwar sinnvolle Funktionen wie multimediale Erweiterungen mitbringt, andererseits aber erhebliche Einschränkungen bei den Telefoniefunktionen hat. Sicher ist ein direkter Wechsel von der alten Anlage zu einem neuen System am Besten. Nicht immer ist das so einfach oder unmittelbar möglich. Typisches Beispiel dafür für sind analoge Systeme im Industriebereich oder Notfalltelefone. Oder die alte Anlage hat spezielle Funktionen, die neuere Systeme so nicht abbilden. Oftmals ist auch eine sanfte Migration ein Weg. Hier wird etwa das alte System an das neue über ein Gateway angehängt und die Anwender schrittweise in das neue System hinübergezogen.
Dietmar Spehr, freier Journalist, München