Die Zahl der Fitnessarmbänder, der Smartwatches und der auf dem Smartphone verwendeten Gesundheits-Apps steigt in Deutschland kontinuierlich. Welche Chancen und Risiken mit der Nutzung dieser Geräte für die Verbraucher verbunden sind, wurde am 09. Februar auf dem Safer Internet Day diskutiert.
Über 300 Teilnehmer waren der Einladung in das Umweltforum Auferstehungskirche in Berlin-Friedrichshain gefolgt. Die Veranstaltung zum Safer Internet Day wird seit 2008 gemeinsam vom Verbraucherschutzministerium und dem IT-Branchenverband Bitkom durchgeführt.
Eine im Rahmen des Safer Internet Day vorgestellte Verbraucherbefragung des Markt- und Meinungsforschungsunternehmens "YouGov" im Auftrag des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz hat ergeben, dass viele Verbraucherinnen und Verbraucher Risiken bei der Nutzung von ‚Wearables‘ sehen. 32 Prozent der Befragten befürchteten falsche Messwerte, 31 Prozent falsche Gesundheitsratschläge und 39 Prozent sahen die Verwendung der Daten durch Dritte als Problem; nur 28 Prozent der Befragten sahen keine Probleme. Besonders sensibel reagierten die Verbraucherinnen und Verbraucher beim Datenschutz: 32 Prozent stimmten der Aussage zu, dass die persönlichen Gesundheitsdaten niemanden etwas angingen, weitere 49 Prozent wollten selber bestimmen, wer die Daten erhält, nur 5 Prozent der Befragten war es egal, wer auf die persönlichen Gesundheitsergebnisse Zugriff hat.
Dazu Verbraucherschutzminister Heiko Maas: „Die Studie zeigt: Fitness- und Gesundheitsdaten sind Teil der Privatsphäre. Dies müssen Unternehmen respektieren. Niemand sollte gezwungen sein, seine Fitness überwachen zu lassen. Das bedeutet zum Beispiel, dass man bei Krankenversicherungen keine Nachteile haben darf, weil man seine Gesundheitsdaten nicht zur Verfügung stellt. Sensible Gesundheitsdaten bedürfen eines besonderen Schutzes. Es darf nicht sein, dass Informationen über individuelle körperliche oder seelische Schwächen auf dem Datenmarkt die Runde machen. Wir werden deshalb prüfen, die Verwendung bestimmter Gesundheitsdaten auf Grundlage der neuen EU-Datenschutzgrundverordnung einzuschränken.“
Die wachsende Bedeutung von Wearables, das sind am Körper getragene Kleincomputer wie etwa Fitnessarmbänder und Gesundheits-Apps, belegen Untersuchungen des Digitalverbands Bitkom.