WAFS, WADS oder WAAS?

Geht es darum, die Files eines ganzen Unternehmens Standort übergreifend zu virtualisieren, dann muss Filevirtualisierung mit Techniken zur Bandbreitenoptimierung im WAN gekoppelt werden. Denn in der Regel dürfte die vorhandene WAN-Bandbreite nicht ausreichen, um in der Filiale akzeptable Antwortzeiten zu garantieren. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die derzeit bekanntesten sind WAFS (Wide Area File System, Packeteer), WAAS (Wide Area Application Services, Cisco) und WADS (Wide Area Data Services, Riverbed). WAFS arbeitet vor allem mit Caching-Mechanismen, die aber für die angestrebten Effekte oft nicht auszureichen scheinen. Daher sind die beiden anderen Technologien auf den Markt gekommen, die verschiedene Methoden der Datenkomprimierung und Übertragungsoptimierung kombinieren, um so ohne oder mit wesentlich weniger Caching zu akzeptablen Antwortzeiten kommen. Schließlich ist es auch denkbar, in der Niederlassung ganz auf autonome Arbeitsplatzrechner zu verzichten und eine optimierte Terminalserver-Infrastruktur zu errichten. Diesen Weg ist zum Beispiel die AOK Sachsen gegangen. Sie kombiniert Thin Clients in den Niederlassungen Chemnitz, Dresden und Leipzig sowie 100 kleineren Filialen in ganz Sachsen mit Terminalservern am redundant ausgelegten Hauptstandort Dresden. Die Files werden mit Microsofts DFS flächendeckend verwaltet. Der Funktionsumfang der Microsoft-Lösung entpuppte sich jedoch als nicht ausreichend, insbesondere, als die Speicherlandschaft konsolidiert werden sollte. »Die Replikationsfunktion in Microsoft DFS konnte unsere Anforderungen nicht abdecken«, sagt Wolfgang Gaunitz, Leiter Server und Netzmanagement bei dem Krankenversicherer. Außerdem wollte Gaunitz, der die Dateien auf Netapp-Filern aufbewahrt, auch schnell replizieren. Er entschied sich zum Einsatz des DFS-basierenden StorageX von Brocade zusammen mit Terminal-Server-Technologie. »Mit StorageX können wir das DFS und die Netapp-Filer in der Zentrale mit verwalten, und die Antwortzeiten sind durch die Terminalserver-Technologie absolut zufrieden stellend«, sagt Gaunitz. In den Niederlassungen stehen überhaupt keine Datenspeicher mehr.