Hohe Dunkelziffer
Datenschützer beklagen, dass insgesamt zwischen 20 und 40 Prozent aller deutschen Unternehmen bereits Opfer von Wirtschaftsspionage geworden sind - vor allem Mittelständler, und vor allem Maschinen- und Anlagenbauer, Rüstungs- sowie Luft- und Raumfahrtbetriebe. Eine genaue Angabe über die Anzahl der betroffenen Firmen ist allerdings kaum möglich, da nur sehr wenige Fälle tatsächlich angezeigt werden und die Dunkelziffer entsprechend hoch ist.
»Merkwürdigerweise sehen sich die meisten Unternehmen, mit denen wir sprechen, zunächst nicht bedroht«, erklärt Markus Bernhammer, Executive Vice President Central and Eastern Europe der Utimaco Software AG in Oberursel, »und viele der Firmen, die bereits Opfer geworden sind, melden die Schäden aus Angst vor Imageproblemen nicht«. Dabei ist meist gar nicht das Rechenzentrum des Unternehmens Ziel der Hackerangriffe. Ein Großteil des Informations- und Datenklaus geschieht über die IT außerhalb des Unternehmens: Gestohlene USB-Sticks oder Festplatten, gehackte Laptops, Einbrüche in Netze, Abhören von Internet-Verbindungen, Lesen von E-Mails oder eingeschleuste Trojaner, Viren und sonstige Malware gehören zu den Klassikern der Wirtschaftsspionage.