In den Unternehmen hat sich in puncto Cloud in 2020 einiges getan. In den nächsten Monaten wird es nun darum gehen, die eingeführten Lösungen zu überprüfen und gegebenenfalls nachzujustieren – denn teilweise wurden die Schritte in die Cloud recht eilig vollzogen.
Unabhängig von Branche, Mitarbeiterzahl und Umsatzziel – die Corona-Krise trifft die Unternehmen unvorbereitet und zwingt sie, von ihren eigentlichen Plänen abzuweichen. So müssen Digitalisierungsstrategien und damit verbundene IT-Vorhaben neu überdacht werden. Laut einer aktuellen Bitkom-Umfrage nimmt die Digitalisierung jetzt erst richtig an Fahrt auf: 84 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass die Digitale Transformation für sie seit Corona an Bedeutung gewonnen hat. Digitale Entwicklungen mussten innerhalb von kürzester Zeit erfolgen. So führten viele Unternehmen in einem rasanten Tempo Cloud-basierte Tools ein, um ihren Mitarbeitenden während der Krise die Weiterarbeit zu ermöglichen.
Die Krise hat bisher folgendes zweifellos bewiesen: Die Cloud ist und bleibt ein Schlüsselelement für die Digitalisierung. Doch sobald sich die geschäftlichen Aktivitäten wieder normalisieren, gilt es zu prüfen, ob die Ziele und Pläne, die es vor der Pandemie gab, noch relevant sind. Sind Anpassungen notwendig? In jedem Fall wird die IT vieler Unternehmen im Jahr 2021 vor Herausforderungen stehen.
Um den Mitarbeitern Remote Work zu ermöglichen, bedarf es verschiedener Tools und Anwendungen, vor allem für die Zusammen-arbeit aus dem Homeoffice. Normalerweise sind für diesen Schritt eine umfassende Vorbereitung und ein mehrphasiger Rollout notwendig. Doch durch die Pandemie war dafür nicht genug Zeit. Es galt, die Option Homeoffice so schnell wie möglich zu realisieren – teilweise durch kreative Lösungen, die nicht immer vollumfänglich den Governance-Vorgaben der Unternehmen entsprechen.
In 2021 wird es daher vor allem darum gehen, sich vom Notfallmodus zu verabschieden und Aufgeschobenes nachzuholen: Die Governance und Sicherheit der bereitgestellten Lösungen müssen an den üblichen Standards ausgerichtet werden. Dabei sind die Erkenntnisse aus dem Vorjahr unbedingt zu berücksichtigen. Es geht immer noch darum, die Mitarbeiter zu befähigen und nicht zu behindern. Daher sind Adaptionen wie ein Zero-Trust-Setup erforderlich, um in Zukunft eine schnelle, aber gesteuerte Einführung neuer Lösungen zu ermöglichen.
Ein immerwährendes Thema für die Unternehmens-IT ist die Integration verschiedener Anwendungen. Im Jahr 2020 wurden viele Tools eingeführt, deren Integration in den gesamten Prozessablauf nur an zweiter Stelle stand. Da sehr viele Unternehmen bereits einen Rückstand bei Integrationsaufgaben zu verzeichnen hatten, addierten sich die neu eingeführten Anwendungen noch hinzu. Daher ist eine weitere zentrale Aufgabe für 2021, diese Integration voranzutreiben. Vorrangiges Ziel muss es sein, ein reibungsloses End-to-End-Erlebnis zwischen den verschiedenen Tools und Lösungen zu erreichen. Dies kann eine einfache Integration zum Beispiel zwischen Microsoft Teams und einem SAP-System oder eine komplexere Integration von einem Salesforce CRM zu einem Microsoft ERP hin zu einem Datalake in AWS bedeuten. So erfahren die Mitarbeiter einen nahtlosen End-to-End-Prozess. Das erleichtert nicht nur ihre Arbeit, sondern macht sich auch im Hinblick auf eine verbesserte Kundenzufriedenheit bezahlt. Die gute Nachricht an dieser Stelle ist, dass die Hürden für die Integration von Anwendungen verschiedener Anbieter niedriger sind als je zuvor.