Ausweitung des Kundenstamms
- IBM kauft Filenet für 1,6 Milliarden Dollar
- Ausweitung des Kundenstamms
Kunden und Partnern dürfte es entscheidend darauf ankommen, welche Produkte in Zukunft weiter entwickelt und vom Support betreut werden. Die Portfolien von IBM und Filenet sind dem Berater Bernhard Zöller zufolge »hochgradig redundant«. Aus Sicht des ECM-Experten verfügt Filenet mit den P8-Produkten zwar über die architektonisch homogenere Suite: »Eine Garantie für die Überlebensfähigkeit aller P8-Komponenten ist das aber nicht.« Nach Einschätzung von Jim Shepherd, Analyst bei AMR Research, liegt das wesentliche Motiv für die Übernahme darin, »Zugang zu den Filenet-Kunden zu bekommen, denen IBM künftig Hardware, Dienstleistungen und weitere Software-Produkte verkaufen kann«. Die Lösungen des ECM-Spezialisten sind zu einem hohen Anteil bei Banken und Versicherungen im Einsatz.
Seit seinem Amtsantritt als CEO von IBM im März 2002 forciert CEO Sam Palmisano die Strategie, den Konzern in den Geschäftsfeldern Software und Dienstleistungen zu stärken. Allein in den vergangenen drei Jahren hat der IT-Riese etwa 40 Unternehmen gekauft. Erst vor einigen Tagen kündigte IBM die Übernahme von MRO Software für 740 Millionen Dollar an. Im ECM-Markt handelt es sich beim Filenet-Deal um die zweite Ankündigung einer großen Akquisition innerhalb weniger Tage. So stimmte der Aufsichtsrat von Hummingbird der Übernahme der Firma durch Open Text zu. Der kanadische Spezialist lag bislang vom Umsatz her in etwa gleichauf mit Filenet.