Menschliches Fehlverhalten ist für knapp 40 Prozent der deutschen Mittelständler die größte Sorge in Sachen Cybersicherheit, trotzdem decken die Mitarbeiterschulungen der KMU die häufigsten sicherheitsrelevanten Themen nicht ab.
Der Befund ist nicht neu, aber weiter hochaktuell: Es besteht eine alarmierende Diskrepanz zwischen der realen Bedrohungslage und dem Risikobewusstsein von Angestellten. Das ist eine von vielen Erkenntnissen aus der aktuellen Studie von Sharp, bei der mehr als 500 IT-Entscheider von KMUs verschiedener Branchen deutschlandweit befragt wurden.
Laut der befragten Entscheider stellen Mitarbeiter, die in Sachen IT-Sicherheit unzureichend informiert sind, den zweitgrößten Risikofaktor (39 Prozent) für ihr Unternehmen dar – noch vor gezielten Angriffen oder mangelnden Schutzmaßnahmen. Nur fehlende Software- und System-Updates wiegen noch schwerer (40 Prozent).
Trotz dieser Bedenken und der Bedeutung, die umfangreichen IT-Sicherheitsschulungen zugemessen wird, zeigt die Studie, dass KMU in ihren entsprechenden Mitarbeitertrainings einige der wichtigsten Themen nur unzureichend behandeln. So werden Bedrohungen wie Viren und Phishing in den befragten Unternehmen größtenteils nicht besprochen. Gleiches gilt für Datenverluste und Angriffe, die aufgrund schwacher Passwörter erfolgen – obwohl jeweils bis zu einem Drittel der deutschen KMU von genau diesen Themen betroffen ist.
Nur etwa vier bis fünf von zehn Sicherheitsschulungen befassen sich mit Passwortsicherheit (41 Prozent), dem Herunterladen von Dateien (42 Prozent), dem sicheren Umgang mit Daten (48 Prozent), Netzwerksicherheit (40 Prozent) oder mit den Grundlagen des An- und Abmeldens (41 Prozent). Beunruhigend ist zudem, dass trotz einer Zunahme von hybriden Arbeitsmodellen mit entsprechend komplexerer Cyberbedrohungslage nur knapp die Hälfte (44 Prozent) der deutschen KMU ihre Sicherheitsschulungen entsprechend angepasst haben. Und nur bei 37 Prozent der befragten Unternehmen spielt das Thema hybrides Arbeiten in Schulungen überhaupt eine Rolle.