Die Übernahme von Nokias-Handysparte durch Microsoft könnte doch noch in Gefahr geraten. Die indischen Finanzbehörden bezichtigen Nokia der Steuerhinterziehung und fordern einen Milliardenbetrag.
Zwar haben sowohl die amerikanischen als auch die europäischen Kartellbehörden einer Übernahme von Nokias Handysparte durch Microsoft zugestimmt, trotzdem könnte der Deal noch in Gefahr geraten. Wie die indische Economic Times berichtet, verdächtigen die indischen Finanzbehörden Nokia der Steuerhinterziehung. Im Zentrum der Streitigkeiten steht Nokias Fertigungswerk in Chennai, dessen Wert der finnische Konzern gegenüber den Behörden zu niedrig angegeben haben soll. Schon im Januar hatten die Finanzbehörden deshalb erste Untersuchungen bei Nokia angeordnet.
--- forum[x] ---Die Finnen sollen der indischen Gerichtsbarkeit 369 Millionen Dollar angeboten haben, um wieder über das betroffene Werk verfügen zu können. Die Fabrik ist Bestandteil des Kaufvertrages, den Nokia mit Microsoft geschlossen hat und gehört zu den größten Produktionsanlagen für Mobiltelefone weltweit. Solange die Streitigkeiten mit den Finanzbehörden nicht beigelegt sind, kann Nokia das Werk nicht an Microsoft abtreten. Doch die von Nokia angebotenen Mittel sind decken keineswegs die gesamten Forderungen des indischen Finanzministeriums ab. Vielmehr gehen die Behörden von einer Steuerschuld in Höhe von satten 1,28 Milliarden Dollar aus – mit Verzugszinsen gar 3,4 Milliarden. Sollte Nokia die Steuerschuld wirklich begleichen müssen, wäre der abgeschlossene Deal mit Microsoft in ernster Gefahr, schließlich entsprechen die verlangten Steuerschulden fast der Hälfte des mit Microsoft vereinbarten Kaufpreises. Dieser sollte ursprünglich sieben Milliarden Dollar betragen.