Insolventer Ebay-Powerseller: Opfer oder Täter?

24. Juli 2008, 10:56 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Von Ebay in den Ruin getrieben?

Martin von Hermanni war von 2002 bis März 2008 bei Selectronica beschäftigt
Martin von Hermanni war von 2002 bis März 2008 bei Selectronica beschäftigt

Der Auslöser für die Schwierigkeiten von Selectronica seien laut von Hermanni die Neuerungen gewesen, die Ebay seit Anfang des Jahres umsetzte (CRN berichtete ). So habe die Standard-Auflistung der Suchergebnisse nach »Beliebteste Artikel« dazu geführt, dass die Auktionen des Anbieters benachteiligt worden wären: »Wenn ein bald endendes Angebot in der Suchanzeige auf Seite 20 steht, fehlen die letzten Gebote und die Preise befinden sich im freien Fall«. Selectronica habe sich daher gezwungen gesehen, das Sortiment schrittweise auf Festpreisangebote umzustellen.

Zudem habe man auf die von Ebay eingeführte Wertung der Versandkostenhöhe als wichtiges Kriterium für eine gute Angebotsdarstellung reagieren müssen und hier die Gebühren gesenkt. In der Folge sei Selectronica in eine Kostenfalle geraten: »Während durch die Umstellung auf Festpreisangebote die Gebühren explodierten, fehlte mit den niedrigeren Versandkosten auch noch ein guter Teil der kostendeckenden Einnahmen«, so von Hermanni. Mit der Sperrung der Verkäuferkonten von Selectronica im Juni sei schließlich der Niedergang des Unternehmens besiegelt gewesen.


  1. Insolventer Ebay-Powerseller: Opfer oder Täter?
  2. Die Staatsanwaltschaft ermittelt
  3. Von Ebay in den Ruin getrieben?
  4. Keine blütenweiße Weste

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