Zum Inhalt springen

Richtige Prioritäten setzen

Autor:Redaktion connect-professional • 4.4.2008 • ca. 1:20 Min

Während die klassische Ablaufsteuerung im Rechenzentrum (Job Scheduling) in erster Linie auf eine automatische Abwicklung von (Stapel-)Jobs innerhalb bestimmter Zeitfenster (meistens nachts) ausgelegt war, geht es bei der Service-Automatisierung um das automatische Abarbeiten ganzer Arbeitsketten, bei denen in der Regel mehrere Anwendungen involviert sind. Dabei werden nicht nur stur Jobs abgearbeitet, sondern Verkettungen gebildet, die viel menschliches Wissen benötigen. »Der Aufwand für die Automatisierung ganzer Geschäftsprozesse ist ungleich höher als für die Verkettung wiederholbarer, stark standardisierter Abläufe à la Job Scheduling«, weiß Nils Meyer, Senior Consultant Technical Sales bei CA. Es gebe zwar bereits Software dafür, doch viele Anwender scheuten noch »aufgrund des Implementierungsaufwands und des im Vorfeld nicht genau zu ermittelnden Ertrags« vor dem Einsatz zurück. Die Verbindung von Automatisierung und menschlichem Wissen spricht Christoph König an, Projektleiter bei Fujitsu Siemens, wenn er sagt: »Bei unserer Service-Plattform Auto Immune Systems werden die Erfahrungen aus jeder erfolgreich gelösten Aufgabe in einer speziellen Wissensdatenbank hinterlegt.« Ein solcher Wissensspeicher kann helfen, bei der Automatisierung die richtigen Prioritäten zu setzen. Für Holger Dörnemann, Manager Technical Sales Tivoli bei IBM, bildet dabei die Standardisierung von Plattformen und Applikationen die oberste Priorität. »Fehlende Standardisierung kann zu Produktionsproblemen und zu Produktionsausfällen führen«, sagt der Tivoli-Manager. Nicht zuletzt seien ohne standardisierte Komponenten auch Ziele wie Energieeffizienz und IT-Unterstützung für die Einhaltung der vielfältigen gesetzlichen und betrieblichen Regelwerke nicht vernünftig zu gewährleisten. Die »Sachsen DV Betriebs- und Servicegesellschaft« beispielsweise sichert mit dem Automatisierungswerkzeug eRunbook der im Westerwald beheimateten Firma nova ratio – die in Sachen Service-Automatisierung mit Sun kooperiert – eine revisionssichere zeitliche Dokumentation. Vor dem Einsatz des Automatisierungstools sammelten Spezialisten des IT-Dienstleisters die Konfigurationsdaten mit selbst entwickelten Skripten, erzählt Geschäftsführer Herbert Roller Brandao. Die Auswertung habe man dann manuell gemacht und die Er­gebnisse seien mit hohem zeitlichem Aufwand in eine Notes-Datenbank übertragen worden.