Storage-Systeme und Cloud-Computing

IT-Trends 2010: Das Jahrzehnt des »Weniger ist mehr«

16. Dezember 2009, 12:12 Uhr | Bernd Reder
Storage-Systeme bilden das Rückgrat vonCloud-Computing-Umgebungen.

Die Finanzkrise hat die IT-Branche längst nicht so stark getroffen wie andere. Dennoch wurde nicht jede geplante Investition 2009 auch realisiert. Insgesamt ist laut Andreas König, Senior Vice President and General Manager EMEA des Storage-Spezialisten Netapp, spürbar, dass die Botschaft des »Weniger ist mehr« auch in der IT angekommen ist.

Andreas König, Vice President und EMEA-Chef von Netapp.
Andreas König, Vice President und EMEA-Chef von Netapp.

Fünf Entwicklungen werden nach Angaben von Andreas König, Europa-Geschäftsführer von Netapp, im kommenden Jahr die Bereiche Datacenter-Technik und Speichersysteme prägen.

1. Der Markt belebt sich

Goldman Sachs prognostiziert für 2010 eine Belebung des Marktes, und damit verbunden einen Anstieg der der Investitionsneigung. Doch nicht nur die Branche selbst, auch die »Herausforderungen« für die IT in den Unternehmen haben die Krise überlebt.

So lässt sich die Effizienz der Datacenter weiter verbessern. Einsparpotenziale sind noch ungenutzt, und die IT-Infrastruktur könnte flexibler sein. So gesehen ist es kein Wunder, dass Virtualisierung und Cloud-Computing laut Goldman Sachs 2010 im Fokus des Interesses stehen werden.

Die Grundlagentechnologien in diesen Bereichen sind mittlerweile ausgereift und auf einem hohen Niveau bei Bandbreite und Performance angekommen. Hinzu kommt die Entwicklung der Virtualisierung über die Welt der x86-Prozessoren hinaus. Somit stehen den Anwendern mehr Optionen zur Verfügung als noch vor einigen Monaten. Aber auch Flexibilität, Wirtschaftlichkeit, Umweltschutz und operative Performance sind Aspekte, die IT-Verantwortliche zunehmend beschäftigen.

2. Cloud-Computing und Virtualisierung setzen neue Maßstäbe

Cloud-Computing oder »IT as a Service« ist ein echter Paradigmenwechsel und markiert den Trend zu einer serviceorientierten Auffassung der Rolle der IT. Kunden eröffnet sich damit ein völlig neuer Gestaltungsspielraum. Interne Cloud-Strukturen sind ebenso denkbar wie die Nutzung externer Clouds; herkömmliche Strukturen lassen sich um Cloud-basierte Strukturen ergänzen.

Allen drei Möglichkeiten ist eines gemeinsam: Virtualisierung lässt die Technik weiter in den Hintergrund treten. Konsolidierung sorgt für Verdichtung, so dass Infrastrukturen flexibler, leistungsstärker und belastbarer denn je sein müssen.

Storage kommt hier eine in jeder Hinsicht zentrale Rolle zu. Wer sich 2010 mit der Zukunft seiner IT-Infrastruktur auseinander setzt, wird sich also auch mit den Datenspeichern befassen müssen und Kosten, Verfügbarkeit, Skalierbarkeit, Managementqualität und Performance auf den Prüfstand stellen.

Storage-Konsolidierung ist eine IT-Herausforderung, die auch 2010 für zahlreiche Unternehmen auf der Agenda stehen wird.

3. FCoE treibt Datacenter-Vereinfachung voran

Virtualisierung bei Servern und Storage hat bereits einiges zur Vereinfachung der IT-Infrastruktur beigetragen. Geht man noch einen Schritt weiter und bezieht auch die Netzwerkebene mit ein, lässt sich auch hier das Potenzial der Konsolidierung nutzen.

Fibre Channel over Ethernet (FCoE) ist das Protokoll, das Speicher- und Kommunikationsnetzwerke zusammenführt und den Aufwand für Verkabelung, Ports und letztlich auch Stromverbrauch deutlich reduziert. Die Abnahme der FCoE-Spezifikation durch die ANSI ist in der Endphase. Für 2010 wird mit steigender Nachfrage gerechnet.

4. Solid-State-Storage

Nach ersten Versuchen Mitte der 90er Jahre sind Solid-State-Disks nun wieder aus der Versenkung aufgetaucht. Die Technik verspricht nicht nur eine höhere Performance, sondern auch Verschleißfreiheit, weil die Mechanik von Plattenlaufwerken entfällt. Noch sind Solid-State-Disks teuer und kommen im Enterprise-Segment nur für Spezialbereiche in Frage. Aber das wird sich 2010 sehr schnell ändern.

Eine interessante Option zum Speichertausch sind Beschleunigerkarten beziehungsweise Cache-Erweiterungen mit Solid-State-Technik für herkömmliche Disks.

5. Green IT

Die Stromkosten sind laut Gartner der am schnellsten steigende Kostenfaktor im Datacenter. Pro Jahr lassen sich allein durch die Stilllegung eines einzigen x86-Servers 400 Dollar an Stromkosten sparen.

Ob man sich nun Green IT oder mehr Effizienz auf die Fahnen schreibt, ein Effekt ist derselbe: Ineffiziente »Stromfresser« werden durch energieeffizientere Systeme ersetzt und um rationalisierte Infrastrukturen ergänzt. Die CO2-Debatte wird auch 2010 geführt werden. Green IT kann dazu einen Beitrag leisten, ob als Nebeneffekt von Konsolidierungen oder ganz bewusst.

Der Autor: Andreas König ist Senior Vice President und General Manager EMEA von Netapp.


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