Gastkommentar von Slack

Jetzt ist der Moment, für mehr Vielfalt in Tech-Berufen zu sorgen

8. März 2022, 7:30 Uhr | Autorin: V Brennan / Redaktion: Diana Künstler
V Brennan, Senior Director Of Engineering bei Slack
© Slack Technologies

Durch die Corona-Pandemie sind die Vorteile flexibler Arbeitszeiten in allen Branchen deutlicher geworden. V Brennan von Slack sieht hier Unternehmen in der Pflicht, ihren MitarbeiterInnen mehr Zeitsouveränität einzuräumen und eine gesunde Work-Life-Balance zu fördern.

Es ist schon seltsam: Die Vorstellung, dass MitarbeiterInnen von überall aus arbeiten können, hätte den meisten Führungskräften noch vor der Pandemie den Angstschweiß ins Gesicht getrieben. Doch wenn uns die vergangenen zwei Jahre etwas gelehrt haben, dann, dass flexibles Arbeiten in vielen Jobs ganz hervorragend funktioniert – gerade in Tech-Berufen. Und die wenigsten Angestellten wollen diese Freiheit wieder aufgeben: Laut einer Future Forum Studie wünschen sich 76 Prozent der WissensarbeiterInnen auch in Zukunft Flexibilität bei der Wahl ihres Arbeitsortes. Aber das flexible Arbeiten hat vor allem einen ganz entscheidenden Vorteil: Es sorgt für fairere Wettbewerbsbedingungen für alle ArbeitnehmerInnen und damit für mehr Chancengleichheit.

Mit Flexibilität ein faires Spielfeld für alle schaffen

Wie die Future Forum Studie zeigt, gibt es in der Umsetzung noch Raum für Verbesserungen. Beispielsweise belegt die Studie, dass berufstätige Mütter in der aktuellen Situation unverhältnismäßig stark belastet werden, da sie häufig Arbeit und Betreuung unter einen Hut bringen müssen. Für mich als Mutter und Führungskraft im Bereich Engineering ist Flexibilität der Schlüssel, um sowohl persönlich als auch beruflich erfolgreich zu sein. So bleibt mir dank des flexiblen Arbeitens ein dreistündiger Arbeitsweg erspart und ich kann meine Kinder zur Schule zu bringen und mehr Sport treiben. Das heißt, ich kann mich nun sowohl besser um sie, als auch um mich selbst kümmern. Die Botschaft ist also klar: Unternehmen müssen ihren MitarbeiteInnen mehr Souveränität hinsichtlich ihrer Arbeitszeiten geben und eine gesunde Work-Life-Balance fördern.

Ein wichtiger Schritt ist dabei, sich vom alten 9-to-5-Modell zu lösen und mehr asynchrone Zusammenarbeit zu ermöglichen. Hybride Arbeitsformen und Tools, die asynchrones Arbeiten unterstützen, schaffen ein faires Spielfeld für alle. So wird der Fokus von der Zeit, die wir für die Arbeit aufwenden, hin zu den Ergebnissen, die wir mit unserer Arbeit erreichen, verlagert. Natürlich habe ich auch vor der Pandemie zum Teil im Home-Office gearbeitet. Jedoch bedeutete das damals noch, dass ich manchmal an wichtigen Meetings, die in Persona stattfanden, nicht teilnehmen konnte. Jetzt, wo bei uns alle Meetings Digital-First sind, kann ich auch als Führungskraft genug Zeit für meine Familie und Work-Life-Balance finden, ohne wichtige Projekte zu verpassen.

Gleiche Chancen mit mehr Transparenz und offener Kommunikation

Neben dem Punkt Flexibilität ist eine offene, transparente Kommunikation ganz entscheidend, um gleiche Chancen für alle zu schaffen. Insbesondere, wenn sich alle verteilt an verschiedenen Orten befinden, ist es wichtig, dass sie sich verbunden und gut informiert fühlen. Die Kommunikation muss dabei in beide Richtungen gehen. Das bedeutet, dass man die MitarbeiterInnen auf sinnvolle Weise in den Planungsprozess einbeziehen muss und sich ihr Feedback und ihre Ideen genau anhört. Zudem ist es unerlässlich, dass man über Herausforderungen und Chancen offen spricht, um Vertrauen in die Führung und Unternehmensausrichtung zu schaffen. Ein weiterer Aspekt aus der Future Forum Umfrage: Transparenz ist entscheidend, um die Mitarbeiterbindung zu fördern. Demnach sind in Unternehmen, in denen die Führungskräfte als intransparent wahrgenommen werden, doppelt so viele MitarbeiterIinnen bereit, ihren Arbeitgeber zu verlassen. Unternehmen wie die New Work SE, zu der das Business-Netzwerk Xing gehört, setzen daher bewusst auf eine offene und transparente Kommunikation, die auch vom Vorstand gelebt und gefördert wird.

Zu oft betrachten wir Kommunikationsstärke noch als „Soft Skill“, die jeder von Natur aus mit sich bringt. Aber das ist nicht immer der Fall, gerade in der Tech-Branche. Technische Fähigkeiten sind im Software-Engineering und ähnlichen Bereichen natürlich unerlässlich. Aber ohne die Fähigkeit, mit Teams zu kommunizieren, mit ihnen zusammenzuarbeiten und sie zu motivieren, können Projekte nicht vorangetrieben werden. Das gilt insbesondere für Führungskräfte. Sie müssen die Bedeutung von Transparenz verstehen, darin eine Chance sehen und diese Art der Kommunikation vorleben. Nicht überraschend also, dass sich laut Future Forum MitarbeiteInnen, die ihr Unternehmen als transparent wahrnehmen, in ihrem Job zufriedener, geschätzter und fairer behandelt fühlen. Eine Kultur des offenen Dialogs in beide Richtungen führt zu mehr Vertrauen, gegenseitigem Respekt und engagierteren Angestellten – und stärkt so letztlich auch die Vielfalt im Unternehmen.

Vielfalt und Integration durch starkes Leadership

Führungskräfte haben eine besondere Verantwortung, wenn es darum geht, für mehr Vielfalt und Teilhabe zu sorgen. Als leitende Angestellte sind wir es unseren Teams schuldig, für sie zu sprechen und uns für ihre Belange einzusetzen. Schließlich ist es für mich als Führungskraft um einiges einfacher, in einer Management-Runde aufzustehen und mich für meine Leute einzusetzen, als sie für sich selbst. Die Tech-Branche hat in Bezug auf Vielfalt und Inklusion zwar schon gute Fortschritte gemacht, jedoch braucht es noch mehr Partner- und Ally-Programme, um hier weiter voran zu kommen. Denn diejenigen unter uns, die gewisse Vorteile genießen, müssen diese auch nutzen, um den weniger privilegierten im Unternehmen zu helfen.

Nur wenn wir allen im Unternehmen die Möglichkeit geben, ihr Potenzial voll auszuschöpfen, können wir wirklich etwas bewegen und in Zukunft erfolgreich sein. Führungskräfte müssen daher jetzt die Chance ergreifen, um flexible Arbeitsweisen, transparente Kommunikation und eine befähigende Führungskultur voranzutreiben.


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