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Konfliktfall MIMO

Konfliktfall MIMO. Dass der Gebrauch mehrerer Antennen die Geschwindigkeit von WLANs erhöhen kann, ist unumstritten. Doch wie so oft gibt es zwei Standardisierungsvorschläge und bereits jetzt Produkte, von denen die Hersteller behaupten, sie seien in Zukunft standardkonform.

Autor:Redaktion connect-professional • 1.6.2005 • ca. 1:05 Min

Netgears MIMO-Produkte der Serie ­Rangemax basieren auf dem Chipset von Atheros und einer Software von Video54. Foto: Netgear

Konfliktfall MIMO

MIMO (Multiple Input, Multiple Output )heißt das Zauberwort. Es soll den WLANs der Zukunft zu Geschwindigkeiten und Reichweiten verhelfen, die sie endgültig wettbewerbsfähig mit ihren fest verdrahteten Vettern machen. Mindestens das Vierfache der heutigen Leistung wird angestrebt, manche Hersteller sprechen sogar von einer Verzehnfachung.
Das Prinzip von MIMO ist einfach: Man verwendet statt einer mehrere Sende- und Empfangsantennen. Damit kann man durch geschickte Anordnung oder Ausrichtung der Sendestrahlen auch Reflektionen, zum Beispiel an Wänden, für sich ausnutzen und mit ihrer Hilfe die Bandbreite steigern. Sonst wirken sie eher als Störfaktor.
Um so komplexer sind die Details der Technik: Es gibt eine Reihe von Modulations- und Sendeverfahren, um die höhere Leistung zu erreichen. Multiplexing in Zeit und Raum, zyklischer Signalversatz und andere Technologien werden eingesetzt, damit mehr Daten in den Funkstrahl passen. Welche davon die optimale ist, darüber streiten sich gerade die Experten.
Außerdem kann man die Funkwellen, die von den Sendern ausgehen, auch noch ausrichten (sog. Beamforming), und dies natürlich wieder auf verschiedene Art und Weise. Unterschiede gibt es zwischen den Technologien auch hinsichtlich der Zahl der benötigten Funkchips: Manchmal kommt eine MIMO-Lösung mit nur einem aus, manchmal werden mehrere benötigt. Das alles kann wiederum die Kompatibilität zu den Vorläuferstandards 802.11a,b und g beeinflussen, muss es aber nicht.
Noch ist offen, welche Technologien endgültig in den geplanten Standard 802.11n, dessen Kernstück MIMO bilden soll, einfließen. Die Verabschiedung lässt demzufolge auf sich warten. Zwei Vorschläge wurden eingereicht, keiner konnte bisher ausreichende Mehrheiten auf sich vereinigen.