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Was IT-Redakteure sammeln

Kunst vom Eskimo

Autor:Bernd Reder • 8.5.2008 • ca. 0:55 Min

Angeblich Handarbeit: der Stiftehalter der kanadischen Netzwerkfirma Develcon.
Angeblich Handarbeit: der Stiftehalter der kanadischen Netzwerkfirma Develcon.

Nicht auf die niederen Instinkte eines Journalisten, wie etwa die Besitzgier, setzte dagegen die kanadische Firma Develcon. Der Hersteller von X.25-Systemen sprach im Jahr 2000 vielmehr den Kunstsinn der Schreiberlinge an. Bei einer Pressetour anlässlich des Starts der deutschen Tochtergesellschaft verteilte der Marketingmanager einen äußerst dekorativen Stein, der als Aufbewahrungsort für Stifte dient.

Das Schmuckstück zeigt nicht nur einen Eskimo beim Eisfischen, es wurde angeblich auch von kanadischen Inuit hergestellt, und zwar in Handarbeit. Vermutlich weil der Stiftehalter aus massivem nordkanadischem Felsgestein gefertigt ist, überstand er unbeschadet das Auf und Ab der Daten- und Telekommunikationsbranche und diverse Umzüge.

Auch heute noch erfüllt er seinen Zweck als »Schreibtisch-Organizer«, bestückt mit Werbekugelschreibern aus den vergangenen zwei Jahrzehnten. Überraschender Weise existiert auch Develcon noch. Auf der Web-Seite des Unternehmens sind sogar noch die X.25-Switches der »Athena«-Reihe von damals aufgeführt.

Darüber, wer solche Geräte heutzutage noch kauft, lässt sich trefflich spekulieren. Vielleicht Firmen in abgelegenen, um nicht zu sagen sehr abgelegenen Regionen dieser Welt. Gewissermaßen den Weg in die Zukunft von Develcon weisen Content-Security-Systeme.

Das Unternehmen bietet mehrere Appliances an, die Unternehmensnetze vor Schadsoftware und Spam-E-Mail schützen sollen. Doch eine »große Nummer« in diesem Marktsegment ist Develcon nicht, wie Michael Piontek bestätigte, der Sicherheitsexperte von Network Computing.