Viele Maxdata-Fachhändler und Systemhäuser hatten erst von Computer Reseller News von der Insolvenz ihres Herstellers erfahren. Die von uns um Stellungnahme gebetenen Reseller kannten die seit Jahren angespannte finanzielle Lage bei Maxdata, aber von der am Mittwoch vergangenen Woche gemeldeten Zahlungsunfähigkeit zeigten sich die meisten von ihnen dann doch völlig überrascht. »Das ist der absolute Hammer. Wir arbeiten seit 15 Jahren mit Maxdata zusammen. Wir haben diverse Projekt-Angebote mit deren Hardware abgegeben. Das ist ganz schlimm«, betont Dieter Holtzendorff vomHamburger Systemhaus Heinz G. Gotthardt.
Noch Anfang März war Maxdata- Chef Thomas Stiegler voller Optimismus, dass der im vergangenen Sommer vorgestellte Sanierungsplan greifen würde. Es war freilich nicht die erste Maßnahme dieser Art. Umstrukturierungen und Neuausrichtungen, dann wieder Kehrtwende und neue Sanierungsbemühungen gab es in den letzten drei Jahren viele. Der zuletzt eingeschlagene Weg schien dann doch viel versprechend. Auf der CeBIT 2008 stellte Maxdata zahlreiche neue Produkte aus, darunter einen innovativen Mini-PC mit integriertem Voice- over-IP-Telefon. Auch die neue Notebook-Serie unter der Marke Belinea fand Anklang unter Fachhändlern. »Wir haben unsere Geschwindigkeit bei Innovationen deutlich gesteigert und auch beim Design unserer Produkte mächtig aufgeholt«, sagte damals Stiegler im Gespräch mit CRN.
Allerdings kannte Stiegler damals noch nicht die Zahlen des ersten Quartals. Sie machten den Optimismus des CEO zunichte und legten nicht den Schluss nahe, dass Maxdata in diesem Jahr das Minimalziel einer schwarzen Null schaffen könnte. Der Ebit- Verlust stieg auf 10,9 Millionen Euro (Vorjahresquartal minus 6,9 Millionen Euro), während der Umsatz um rund elf Prozent auf 102,3 Millionen Euro einbrach. Maxdata hat zuletzt die bekannte Monitormarke Belinea als neue Notebook-Reihe im Markt vorgestellt und damit den Absatz tragbarer PCs zwar deutlich steigern können – allerdings ausgehend von einer sehr niedrigen Stückzahl. Bei anderen Produktgruppen, allen voran Monitore und Server, lief das Geschäft dagegen schlecht. Der Absatz von Belinea- Monitoren, eine der Top-Marken auf dem deutschen Markt, fiel um elf Prozent. Die Stückzahlen bei Servern verzeichneten ein Minus von neun Prozent.