Ohne den Aufsichtsratschef Siegfried Kaske geht bei Maxdata nichts. Er ist die graue Eminenz im Hintergrund. Kaske hält zusammen mit seiner Frau rund 71 Prozent der Maxdata-Aktien. Er hatte sie zusammen mit weiteren Unternehmen für einen symbolischen Betrag erhalten. Und das kam so:
Ende 1998 hatte die Metro die Trennung von 250 Tochtergesellschaften mit einem Umsatzvolumen von rund 16 Milliarden Mark beschlossen, darunter Firmen wie die Schuhkette Reno, der Textilmarkt Adler, eine Beteiligung an Debitel sowie den Computerhersteller Vobis, deren Beteiligung an Adam Riesig und der mittlerweile insolventen Eigenmarke Yakumo, sowie Maxdata. Übertragen wurden die Firmen mit einem Buchwert von zwei Milliarden Mark an die eigens dafür gegründete Verwertungsgesellschaft Divaco, an der die Metro anfangs 49 Prozent hielt. Den Umbau und späteren Vermögenstransfer hatten zwei bis heute treue Weggefährten eingefädelt: Der damalige Metro- Chef Klaus Wiegandt und sein Finanzvorstand Siegfried Kaske. 2004 hatte Metro schließlich einen Schlussstrich unter ihre Engagements gezogen und die Divaco- Anteile veräußert. Für einen Euro ging der Anteil an das »Divaco- Management«, sprich Siegfried Kaske. Metro verzichtete damals auf dreistellige Millionen-Forderungen. Neben Kaske sitzt auch Wiegandt noch im Aufsichtsrat von Maxdata.
Kaskewar jetzt nicht mehr bereit, über eine Kapitalerhöhung frisches Geld nachzuschießen. Noch Anfang des Jahres hatte Kaske durch halbherzige Aktienkäufe versucht, den Aktienkurs zu stützen. Mitte März stellte er dann bereits den Kauf kleinerer Aktienpakete ein. Den Sanierungskurs hielt er offenbar für gescheitert. Auf eine positive Wende glaubte er nicht mehr. Kaske geht es jetzt darum, aus dem noch verbleibenden Vermögenswert der Maxdata für sich so viel wie möglich herauszuschlagen. Seine persönliche Insolvenzstrategie: Personalkosten im Rahmen des Insolvenzgeldes sozialisieren, die restlichen Vermögenswerte privatisieren.