Neue pikante Details in der Pleite-Affäre um Franjo Pooth und seine Firma Maxfield: Die Firma taumelte wohl ohne Kontrolle in den Abgrund. Nicht einmal bereits bezahlte Ware wurde laut einem Insider abgeholt. Von »völligem geschäftlichen Unvermögen« ist jetzt die Rede.
Kaufmännisch hielt in den letzten Monaten vor dem Insolvenzantrag offenkundig niemand mehr die Zügel in der Hand. Immer mehr Forderungen von Partnern und Lieferanten bleiben unbezahlt. Ein Insider gegenüber CRN: »Zur dieser Zeit fiel nicht einmal auf, dass bestellte und bereits bezahlte Ware aus Asien gar nicht geliefert wurde«. In der Gläubigerversammlung am Dienstag vergangener Woche war denn auch von »vollkommenen, geschäftlichen Unvermögen« die Rede. Die kaum noch zu vertuschende Schieflage räumte Pooth im Oktober letzten Jahres in einem Gespräch mit CRN ein. »Wir haben auf Zahlungen im zweistelligen Millionenbereich gewartet. Dieses Problem ist inzwischen aber geklärt«, behauptete er.
Zu diesem Zeitpunkt war »die Insolvenzreife der Maxfield GmbH« laut Insolvenzverwalter Michael Bremen längst erreicht, doch erst im Januar 2008 geht Pooth zum Düsseldorfer Amtsgericht. 27 Mitarbeiter verlieren ihren Job. Das Ausmaß der Pleite wird erst heute sichtbar: Insgesamt 461 Gläubiger fordern knapp 27 Millionen Euro von Maxfield. Nach vorläufiger Prüfung des Insolvenzverwalters sind davon mehr als 19 Millionen Euro berechtigt, doch die meisten Gläubiger werden wohl nahezu leer ausgehen. Auch die Staatsanwaltschaft interessiert derweil die Frage, wann die Zahlungsunfähigkeit der Elektronikfirma tatsächlich eintrat. Sie ermittelt gegen Pooth wegen Insolvenzverschleppung. Der Insolvenzverwalter geht von mindestens zwei Jahren Verfahrensdauer aus.