Getrieben durch die rasanten Entwicklungen in den USA, haben europäische Behörden und Verbände inzwischen ihre Antennen dorthin ausgestreckt. So scheint nach dem Scheitern des Projektes MESA („Mobility for Emergency and Safety Applications“) mit LTE erstmals ein weltweit globaler Standard für PMR greifbar nah. Eine offizielle Entscheidung steht indes noch aus – auch weil neben LTE andere Technologien wie zum Beispiel Wi-Max oder die Weiterentwicklung von TEDS (TETRA-Enhanced-Data-Service) in Richtung Breitband von der Europäischen Standardisierungsbehörde ETSI untersucht werden. Durch den Einsatz von LTE in den USA ergibt sich jedoch eine deutliche Tendenz, verstärkt dadurch, dass sich auch asiatische Länder mittlerweile für jenen Standard im 700 MHz-Bereich entschieden haben.
Sollte tatsächlich ein global homogener Markt entstehen, ergeben sich Skaleneffekte bei Entwicklung und Produktion der Breitbandprodukte – zum Kostenvorteil zugunsten der Beschaffer und Nutzer. Vorausgesetzt freilich, dass die Integration von LTE in die schmalbandigen Netze über offene standardisierte Schnittstellen erfolgt, denn das würde die Käufer von Breitbandinfrastruktur unabhängig von Herstellern des Schmalbandnetzes machen.
Und auch wichtige regulatorische Bedingungen müssen erfüllt sein, wie wir an den USA sehen. So sind Politik, Behörden und Industrie gefordert, die nötigen Maßnahmen zu ergreifen, damit ergänzende Breitbandienste im PMR-Umfeld Realität werden. Kurz: Zusätzliche Breitbandfrequenzen müssen her. Diese könnten aus der so genannten zweiten digitalen Dividende bereit gestellt und nach der World Radio Conference 2015 den PPDR-Nutzern zugewiesen werden.