Oracle: Akquisitionen belasten Marketing und Vertrieb
Durch die vielen Zukäufe wird es für Oracle zunehmend schwierig, das komplette Portfolio zu beherrschen. Die Anwendergruppe des Herstellers bemängelt Defizite in der Informationspolitik und beim Support.
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- Oracle: Akquisitionen belasten Marketing und Vertrieb (Fortsetzung)
Nicht weniger als 16 Unternehmen hat Oracle in den vergangenen zwölf Monaten gekauft. Als bislang letzte Akquisition schluckte der Software-Konzern vor wenigen Wochen die Firma Stellent, einen führender Anbieter von Enterprise-Content-Management-Systemen. Derweil ist die Integration von Siebel, Peoplesoft und J.D. Edwards weitgehend abgeschlossen. Auch die Partnerbasis vergrößerte sich weltweit um 19 Prozent. Die Zahl der ISV-Partner stieg um 14 Prozent. Durch die erfolgreiche Arbeit mit Partnern legte der Mittelstandsumsatz der Ellison-Company um 75 Prozent zu.
Zugleich wird das Unternehmen aber zum Opfer des eigenen Erfolges. Denn es erweist sich als zunehmend schwierig, das komplette Portfolio zu beherrschen. »Fast jede Akquisition hat Auswirkungen auf das Lizenzmodell«, berichtet Michael Paege, Niederlassungsleiter beim Oracle-Partner Opitz Consulting. Folglich fordert Fried Saacke, Vorstand der Deutschen Oracle Anwender Gruppe (DOAG): »Das Unternehmen muss mehr dafür tun, die Partner zu unterrichten.« Zwar seien Systemhäuser in der Lage, die vertrieblichen Defizite der Ellison-Company aus eigener Kraft auszugleichen. Aber das Vertrauen der Anwender, das könne nur Oracle selbst gewinnen. Konkret bemängelt die DOAG, es fehle bei Oracle an einem auf die Zielgruppen zugeschnittenen Marketing für die zugekauften Lösungen. Die Anwendergruppe will dabei aushelfen: Ein größerer Stand auf der Cebit soll mehr Partnern Gelegenheit bieten, sich den Kunden zu präsentieren.