Oracle gegen SAP: Kagermann vor US-Gericht zitiert
Im ewigen Prozess um geklaute Supportdaten von Oracle gegen SAP ist jetzt auch Henning Kagermann als Zeuge vernommen worden. Es ging dabei unter anderem um die Frage, ob er schon vor dem Kauf der Skandalfirma TomorrowNow Zweifel wegen der juristischen Aspekte geäußert hatte.

Oracle klagt auf Schadenersatz gegen SAP, weil deren Tochter TomorrowNow sich unberechtigten Zugang zu Support-Materialien und –Daten verschafft hatte. SAP hat das Fehlverhalten auch bereits eingeräumt und TomorrowNow dichtgemacht, hofft deshalb aber auf eine gütliche Einigung. Oracle hingegen hat bereits mehrfach neue Anschuldigungen beim Gericht nachgereicht und fordert bis zu einer Milliarde Dollar Schadenersatz für den Datenklau.
Jetzt wurde auch Henning Kagermann in der Sache vor einem amerikanischen Gericht als Zeuge befragt. Er wurde mit einer E-Mail seines damaligen Kollegen Shai Agassi konfrontiert, die dieser noch vor dem Kauf von TomorrowNow am 6. Januar 2005 geschrieben hatte: »Henning sees legal as a Show Stopper«, was frei übersetzt heißt, dass Kagermann schon vor der Übernahme starke Bedenken hinsichtlich der juristischen Aspekte hatte, die sogar das ganze Projekt gefährden könnten. Kagermann sagte nun aus, er könne sich nicht an die Mail erinnern, habe aber keinen Anlass zu zweifeln, dass die Stellungnahme von Agassi korrekt sei. Der Richter hakte nach: »Waren Sie zu der Zeit zuversichtlich, dass der Zugang von TomorrowNow auf Peoplesoft Software legal war?«. Kagermanns Antwort: »Ich nehme es an, ja«.