Die Crux mit den Namen
- Ordnung ins Namens-Chaos
- Die Crux mit den Namen
- Linguistische Datenverarbeitung
Personen lassen sich praktisch mit beliebig vielen Attributen ausstatten, aber keines dieser zahlreichen Attribute spielt eine solch große Rolle wie der Name. Er ist der Anker, an dem die Person letztlich festgemacht ist. Leider wirft das Attribut Name für jedes Melderegister erhebliche Probleme auf, und das gerade in Zeiten der heutigen Art von Völkerwanderung, die insgesamt sicher umfassender und komplexer ist als die historische europäische Völkerwanderung vor rund anderthalb Jahrtausenden. Die Fehlerquellen bei der korrekten Erfassung des Namens einer Person sind Legion: Doppelnamen, Schreibweisen, Namensbestandteile, kulturelle Unterschiede (Reihenfolge von Vor- und Zuname, häufige Namensgleichheiten wie etwa in China), Varianten des gleichen Namens in unterschiedlichen Sprachen oder auch Transkriptionen zwischen unterschiedlichen Schriftzeichen.
Ohne die heutigen Möglichkeiten linguistischer Datenverarbeitung lässt sich im Namensbereich gar keine Verwaltung von Personen und deren Identitäten aufbauen. Händische Verfahren wären viel zu langsam und erforderten einen solch hohen Arbeitsaufwand, dass das gar nicht zu bezahlen wäre. Darüber hinaus bestünde bei händischen Verfahren sogar die Gefahr, dass die Unstimmigkeiten vermehrt würden, da es vor allem bei der Transkription von Namen aus anderen Schriften fast beliebig viele Varianten gibt.
Bei der Transkription aus der kyrillischen in die lateinische Schrift gibt es beispielsweise nicht nur eine wissenschaftliche Umschrift (die für den Laien fast unverständlich ist), sondern in jeder lateinisch geschriebenen Sprache eine gängige Umschrift, welche an die Aussprachegewohnheiten dieser Sprache angepasst ist. In der heutigen vernetzten Welt stehen diese Umschriften nicht nur nebeneinander, sondern werden wild durcheinander gemischt.