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Comparex-Integration soll zügig abgeschlossen werden

Autor:Nadine Kasszian • 10.9.2008 • ca. 1:25 Min

CRN: Das hört sich fast so an, als gäbe es nichts Leichteres als durch Übernahmen zu wachsen. Manche Firmen kämpfen jedoch jahrelang mit den Folgen einer gescheiterten Integration. Sehen Sie diese Gefahr nicht?

Löschke: Selbstverständlich ist die Integration eines zugekauften Unternehmens eine Herausforderung. Der Prozess fängt jedoch schon mit der Auswahl des Akquisitionspartners an. Übernahmen laufen schief, wenn sie aus rein finanzpolitischen Gründen getätigt werden und nur die Controller und Finanzer den Ton angeben. Natürlich spielt die Kapitalrendite eine Rolle, aber die Kultur des Unternehmens nimmt einen ebenso großen Stellenwert ein. Selbst wenn der ROI noch so toll sein sollte, wenn die Kultur nicht passt, sollte man besser die Finger davon lassen. Außerdem heißt Integration nicht, uns die Unternehmen völlig einzuverleiben. Wir lassen einzelnen Business Units und Unternehmen in einzelnen Ländern eine möglichst große Entscheidungsfreiheit. Wir in Deutschland können nicht wissen, was für den französischen Markt gerade entscheidend ist.

CRN: Beibt da die Corporate Identity nicht auf der Strecke?

Löschke: Im Gegenteil: Corporate Identity, Corporate Design und Corporate Strategy zentralisieren wir sehr stark. Aber das Herangehen an den Markt, an die Kunden und an die Partner funktioniert lokal am besten.

CRN: Heißt das für Comparex, dass die Marke wegfallen wird, die Ländergesellschaften aber dennoch eigenständig bleiben?

Löschke: Die Integration der Comparex wollen wir bis zum Ende des Fiskaljahres abschließen. In Tschechien sind PC-Ware und Comparex beide mit eigenen Geschäftstellen vertreten. In anderen Ländern wie Spanien oder Polen sind wir durch Comparex völlig neu aufgetreten. Dort wollen wir das Geschäft durch das PC-Ware-Portfolio ausbauen. Das kann bedeuten, dass wir vollkommen neue Wege gehen und beispielsweise gar kein Handelsgeschäft einführen, wenn es zu dem lokalen Markt nicht passt. Ob die Marke Comparex bestehen bleibt, liegt nicht alleine in unserer Hand. Die Rechte für den Namen liegen bei der deutschen Comparex. Eine Entscheidung werden wir gemeinsam mit der TDMI-Gruppe und der deutschen Comparex treffen müssen.

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