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Powerline wird professionell eingesetzt

Acer oder Motorola sind längst Mitglied in der Allianz

Autor: Markus Reuter • 30.5.2007 • ca. 1:15 Min

Inhalt
  1. Power aus der Dose
  2. Gezerre um den Standard
  3. Acer oder Motorola sind längst Mitglied in der Allianz
  4. Adapter werden kleiner und schneller

Trotz des technischen Vorsprungs könnte das europäische DS2 mittelfristig an Relevanz verlieren, da es dem Gegenspieler Home-Plug-Alliance gelungen ist, eine ganze Reihe gewichtiger Hersteller um sich zu reihen. So hat gerade Intel in Peking auf ihrer »Intel Developer Conference « verkündet, Home-Plug bis 2008 optional in ihre Desktop-Plattformen einzubauen. Auch andere Endgeräte-Anbieter wie Acer oder Motorola sind längst Mitglied in der Allianz und könnten so den Konflikt auf dem Notebook oder PC zu Gunsten von Home-Plug entscheiden.

Beide Gruppen sind derzeit intensiv bemüht, ihre Bedeutung im Markt zu belegen. So hat die Home-Plug-Alliance verkündet, ihre Mitglieder hätten weltweit bereits rund neun Millionen Geräte verkauft. Die Universal-Powerline-Association verkündete diesen Februar, dass bis zum Ende dieses Jahres rund vier Millionen 200-MBit/s-Chipsätze auf Basis der DS2- Idee verkauft sein werden.

Dieses Zahlenmachtspiel wäre durchaus amüsant, erinnert es doch an den typischen männlichen Vergleichsritus, hätte es nicht so eine große Bedeutung. Powerline basiert physisch auf einem Shared-Medium, dem Stromkabel. Die unterschiedlichen Ansätze von Home-Plug-AV und DS2 sind inkompatibel. Ihre Verfahren sind so unvereinbar, dass sie sich gegenseitig stören. Ein Parallelbetrieb auf dem gleichen Stromkabelsegment ist daher nur möglich, wenn der Netzerrichter die verschiedenen Produktwelten voneinander isoliert. Wie sich dies auswirkt, beispielsweise in einem mehrstöckigen Wohnhaus, wird die Praxis zeigen müssen. Es wäre durchaus vorstellbar, dass zwei Nachbarn ihre jeweiligen Triple- Play-Angebote stören, weil ihre Provider unterschiedliche Chip- und Gerätephilosophien verfolgten. Das würde sich ebenfalls in den Help-Desks der jeweiligen Dienstleister bemerkbar machen.

Guido Frohn, Produkt Manager IPTV bei Zyxel, sagt zum Ausgang des Konflikts: »Im deutschen Raum wird sich Home- Plug AV durchsetzen, denn die Technik arbeitet tatsächlich nach dem Plug-and- Play-Prinzip, ist der bessere Brand und wird von großen Herstellern getrieben.«