Gezerre um den Standard
Waren die Systeme der Hersteller bei den Geschwindigkeiten 14 und 85 MBit/s noch halbwegs interoperabel, so hat sich die Powerline-Gruppe bei 200 MBit/s in zwei Lager gespalten: Der Chip-Entwickler Intellon, die »HomePlug Alliance« mit ihrer »HomePlug AV«-Technik stehen auf der einen, der Anbieter DS2 auf der anderen Seite. Der Entwickler DS2 kommt aus Spanien und hat einen 200- MBit/s-Prozessor für Powerline entwickelt, den er auch in eigene Hardware einbaut. Er wird von der »Universal Powerline Association« (UPA) und der »Open PLC European Research Alliance« unterstützt. Letztere Forschungsgruppe wird von der Europäischen Kommission finanziert und möchte in Europa unter dem Begriff »Opera« einen allgemeinen Powerline-Standard auf Basis der DS2- Chips etablieren.
Aus technischer Sicht hat der europäische Ansatz noch einige Vorteile. So sind in den schnellen DS2-Chips essenzielle Funktionen bereits integriert. Dazu gehören bessere Remote-Management- Fähigkeiten, da das Simple-Network-Management- Protokoll (SNMP) standardmäßig integriert ist. Ein Netzbetreiber ist in der Lage, remote auf das System zuzugreifen und Parameter zu verändern. Das könnten die Priorisierungsattribute sein, um einem neuen, sensiblen Dienst mehr Transferqualität zuzuweisen. Provider könnten darüber aber auch Billing- und Accounting-Daten abrufen.