Grundfunktionen häufig identisch
- Praxis: Worauf IT-Profis bei der Auswahl von Netzwerk-Monitoring-Tools achten sollten
- Alarmmeldungen auf vielen Wegen
- Grundfunktionen häufig identisch
Was die Grundfunktionen betrifft, unterscheiden sich die meisten Netzwerk-Monitoring-Produkte kaum. Bei der Suche nach einem geeigneten Produkt kann es sich also lohnen, auf diejenigen Funktionen zu achten, die nicht jedes Produkt bietet.
Das könnte zum Beispiel eine umfassende automatische Geräte-Discovery sein. Ein solches Feature erleichtert die Aufgabe erheblich, die Gerätelisten und Übersichten der Programme zu bevölkern.
Vor allem bei großen IT-Infrastrukturen ist eine Funktion hilfreich, die automatisch eine Karte der Netzwerk-Topologie erstellt. Nicht jedes Monitoring-Tool bietet das. Der Administrator muss dann jedes Gerät manuell hinzufügen –eine Zeit raubende Aufgabe.
Wichtig: Übersichtliche Darstellung der Informationen
Benutzerfreundlichkeit und Schnelligkeit (der Schnittstelle) sind sehr wichtig. Tonnen von Features nützen wenig, wenn der Administrator lange nach wichtigen Informationen suchen muss oder das Programm Daten in einer Art darstellt, die mehr Fragen aufwirft als beantwortet.
Auf Web-Technik basierende Schnittstellen sind oft hübsch anzusehen und erlauben einen ortsunabhängigen Zugriff auf die Monitoring-Informationen. Allerdings schleppen sie häufig eine Menge Ballast mit sich herum, was sie nicht immer zu den schnellsten Applikationen macht.
In Organisationen, in denen der Administrator nicht allzu oft an unterschiedlichen Standorten oder von unterwegs aus aktiv ist, kann es sich lohnen, ein Produkt mit Windows-Konsole einzusetzen. Am vorteilhaftesten erscheinen Monitoring-Applikationen, die sowohl eine Windows- als auch eine Web-Konsole offerieren. Beispiele für solche Produkte sind Whatsup-Gold und Alchemy-Eye-Pro.
Uneinheitliche Lizenzmodelle erschweren Vergleich
Bei der Lizenzierung gehen die Hersteller nicht einheitlich vor. Das erschwert Preisvergleiche. Einige Anbieter, darunter Ipswitch, verlangen für jedes überwachte Geräte Geld. Andere Hersteller, beispielsweise Paessler, berechnen den Preis pro Sensor.
Wer beispielsweise den Preis von Ipswitchs Whatsup-Gold mit dem von Paesslers PRTG-Netzwerk-Monitor vergleichen möchte, muss zunächst herausfinden, wie viele Sensoren er pro Gerät benötigt. Denn ein Gerät führt ja mehrere Dienste, Applikationen und Protokolle aus, die möglicherweise jeweils eigene Sensoren erfordern.
Wieder andere Hersteller, unter anderem Alchemy Lab, lizenzieren pro Installation beziehungsweise pro Administratorarbeitsplatz. Wie viele Geräte diese Installation beobachtet und wie viele Sensoren oder Probes sie dazu benötigt, spielt keine Rolle. Diese Art der Lizenzierung ist sehr angenehm. Grundsätzlich empfiehlt es sich, ein wenig zu zählen und zu rechnen, um nicht in eine Lizenzfalle zu tappen.
Prüfen, ob Zusatzprodukte erforderlich sind
Apropos Geld: Bevor sich der Interessent für eine Monitoring-Lösung entscheidet, sollte er prüfen, ob diese nicht den Einsatz anderer Software erfordert. Ipswitchs Whatsup-Gold beispielsweise funktioniert nur in Zusammenarbeit Microsoft-SQL-Server. Das Tool begnügt sich zwar mit Microsoft-SQL-Server-2005-Express, aber diese Version reicht möglicherweise für große Organisationen nicht aus.
Netzwerk-Monitoring muss aber nicht teuer sein. Paessler verlangt für 100 Sensoren nur 195 Euro. Und für rund 300 Euro darf der Administrator Alchemy-Eye-Pro auf seiner Arbeitsstation installieren und damit eine uneingeschränkte Anzahl Netzwerkgeräte überwachen.