Reine Service-Sache (Fortsetzung)
- Reine Service-Sache
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Für Hartmut Becker, Director Marketing Enterprise Solution Division bei Alcatel-Lucent Deutschland, ist genau das für viele Provider noch ein Problem. »Der Idealzustand, ein durchgängig konvergentes Netz, kommt bei den meisten Providern zu langsam voran. Passgenau zu den verbleibenden klassischen Telefonanlagen, die in den Unternehmen immer noch das Gros der Anlagen stellen, betreiben sie ihr PSTN weiter.« Eine Durchgängigkeit sei auch nicht mit Blick auf die Mobilfunkdienste gegeben, auf das die Unternehmen in Zeiten einer zunehmenden Mobilität ihrer Mitarbeiter viel Hoffung setzten.
Das sei bei UMTS nicht anders, trotz von den Providern herausgestellter IP-Adresse. »Dieser Dienst bewegt sich abseits einer SIP-basierenden Kommunikation. Um ihn in die Konstruktion einer unternehmensübergreifenden Sprach-/Video-Kommunikation einzubinden, müssen Gateways umfangreiche Konvertierungen vornehmen«, erläutert Becker. Das alles verkompliziere auch das Netzmanagement und damit die Ausgangsposition auf Provider-Seite, ein höherwertiges Service-Management zu vertretbaren Kosten anzubieten.
Anders sähe die Ausgangssituation beim Einsatz von WLANs sowohl auf dem Betriebsgelände als auch unterwegs via Hotspot aus. »In diesem Fall kann das Unternehmen, auch beim Management, auf die Durchgängigkeit einer SIP-basierenden Kommunikation bauen«, so Becker. Er sieht deshalb Mobile-Wimax-Netze nach IEEE 802.16e allmählich als Winner gegenüber dem Mobilfunk hervorgehen. Becker verweist auf das Projekt des Telekommunikationsanbieters VSE NET in Kooperation mit Inquam Broadband und Alcatel-Lucent. Der Aufbau des Mobile-Wimax-Netzes im Saarland soll noch diesen Herbst gestartet werden. Ab Januar 2008 sollen darüber für eine multimediale Kommunikation Übertragungsbandbreiten von bis zu 6 MBit/s zur Verfügung stehen.
Für Insider steht angesichts der diffizilen Ausgangssituation außer Frage: Die Provider werden sukzessiv ihre Netze in Richtung echte Konvergenz bereinigen und kräftig in neue VoIP-Systeme und in ein professionelles Service-Management investieren müssen – schon um den steigenden Verfügbarkeits- und Performance-Ansprüchen der Geschäftsprozesse ihrer Kunden folgen zu können. Spätestens wenn Video-Conferencing mit seinem hohen Synchronisationsanspruch und Online-Collaboration in den Unternehmen Fuß fassen, sieht Becker für die Provider »die Stunde der Wahrheit gekommen«.
Und die Konvergenz auf Netzwerkebene schreitet mit großen Schritten voran. Sie stößt damit Tür um Tür für neue, multimediale Kommunikations- und Arbeitsformen auf. Bis 2010 werden 40 Prozent aller Unternehmen ihre Migration zu einem konvergenten Netz abgeschlossen haben, sieht das Marktinstitut Gartner voraus. IDC und EIU sehen zu diesem Zeitpunkt nur noch fünf Prozent der Unternehmen auf zweigeteilte Netzen, eines für Daten, eines für Sprache, bestehen. IDC sieht aktuell die Migration ins konvergente Netz in voller Fahrt. 44 Prozent der Unternehmen, so der Marktforscher, hätten sie schon komplett oder teilweise vollzogen.