Unklar sind momentan noch die Lizenzrechte für die Software. Laut Karner gehörten diese nicht zur Konkursmasse. Hunderprozentig sicher ist er sich allerdings nicht: »Ich bin kein Jurist und die Verhältnisse sind sehr komplex«. Es gebe daneben aber die Vereinbarung, dass die KTW Group »im Falle einer Betriebs- beziehungsweise Entwicklungseinstellung durch die Semiramis-Eigner die Firma KTW auch berechtigt ist, den Namen Semiramis zu verwenden und das Produkt weiterzuentwickeln«. Und dies werde er auch tun, verspricht Karner. In dem Zusammenhang wiederholt der Semiramis-Gründer, dass KTW alle Kunden und Partner natürlich unterstützen werde. »Wir übernehmen allerdings aus rechtlichen Gründen ausdrücklich nicht die Betriebsnachfolge«. Eine konkrete Lösung erwartet der CEO erst Ende Dezember, da zunächst die Insolvenzverfahren eröffnet werden müssten.
Karner verspricht: »Egal in welcher Form es weitergeht, wir werden an unserer Strategie festhalten«. Noch drei Tage vor dem Insolvenzantrag erläuterte Rembold im Gespräch mit Computer Reseller News die neue Ausrichtung. Seinem Konzept zufolge muss sich das Semiramis-Geschäft vor allem stärker als bisher vertikalisieren. Branchenspezifische Erweiterungen der Semiramis-Software sollen dabei von den Partnern beigesteuert werden. Bislang gibt es Angebote für den Großhandel, die Getränke- und die Mode-Industrie. Eine Reihe weiterer Branchenlösungen - etwa für Varianten- und Serienfertiger - sind nach Rembolds Worten bereits in der Entwicklung.