»Wesentlicher Schritt in Richtung ERP und Standardisierung«.
- Software on demand – noch fließt der Strom nicht
- Markt wartet auf den nächsten Schritt von SAP
- »Wesentlicher Schritt in Richtung ERP und Standardisierung«.
- Appetit auf mehr
- Kostenvorteile liegen auf der Hand
- Wachsender Markt für Hosting-Provider
Möglicherweise sieht SAP eine solche Option aber auch deshalb nicht vor, weil der Konzern sich mit dem Konzept an eine andere Klientel wendet. CEO Henning Kagermann möchte mit A1S nämlich diejenigen Kundengruppen erschließen, für die das klassische ERP-Portfolio seines Unternehmens aus Komplexitäts- oder Kostengründen nicht in Frage kommt. Daher soll die SaaS-Lösung ausschließlich standardisierte Prozesse abbilden, die sich nur begrenzt anpassen lassen. Der SAPChef verglich das Angebot auf der CeBIT im März mit einem »Anzug von der Stange «, während es sich beim herkömmlichen Portfolio der Walldorfer demnach um maßgeschneiderte Ware handelt. Mit einem so zugeschnittenen Angebot und der klaren Zielsetzung Kagermanns hält der anfangs skeptische Analyst Andreas Zilch, Vorstandsmitglied der Experton Group, die SaaS-Strategie der Walldorfer inzwischen für überzeugend: »Das Konzept passt in die heutige Zeit«, meint der Experte. »Denn die Akzeptanz bei den Anwendern, insbesondere bei mittelständischen, hat deutlich zugenommen.« Die Vision von SAP sei insofern vielversprechend, als der Service gerade für Unternehmen, die bislang noch keine umfassenden ERP-Systeme einsetzen und nur einfache Buchhaltungs-Software nutzen, in Frage komme. Für sie bedeute A1S »einen wesentlichen Schritt in Richtung ERP und Standardisierung«. Der Berater geht sogar noch weiter: »Wenn das Konzept funktioniert, wird es den ERP-Markt revolutionieren und SAP einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen.«
Mit »A1S« sind die Walldorfer bei ERP-on- Demand allerdings nicht die ersten am Markt. Kleinere Anbieter wie Myfactory und Godesys bieten bereits seit einigen Monaten ihre Unternehmenslösungen im SaaS-Modell an. Der Jülicher Hersteller Myfactory überzeugte innerhalb der ersten vier Wochen nach Markteinführung bereits mehr als 200 Anwender von seinem Angebot Myfactory.com. »Wir sind mit dem Start zufrieden, zumal die Tendenz stark steigend ist«, sagt Myfactory- Geschäftsführer Frank Türling. »Derzeit schließen wir mehr als zehn neue Abonnements pro Tag für unsere Software ab.« Türling bezeichnet es als entscheidenden Wettbewerbsvorteil, dass Anwender bei steigenden Anforderungen ohne Systembruch und hohe Investitionen auf eine größere Version umsteigen können.