Von Künstlicher Intelligenz über Big Data und Datenanalyse bis hin zu Virtual Reality: Welche Technologien setzen eigentlich Start-ups ein – und sind sie dabei etablierten Unternehmen einen Schritt voraus? Der „Start-up-Report 2022“ des Branchenverbands Bitkom kann einige Antworten geben.
Der Einsatz moderner Technologien ist in Start-ups weiter verbreitet als in der Gesamtwirtschaft. Das ist eines der Ergebnisse des vom Bitkom veröffentlichten „Start-up-Report 2022“. Demnach nutzen 48 Prozent der befragten Start-ups Big Data und Datenanalyse, weitere 33 Prozent planen den Einsatz oder diskutieren darüber. In der Gesamtwirtschaft nutzen diese Technologien laut Bitkom lediglich 37 Prozent.
Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Thema KI. 43 Prozent der Start-ups nutzen diese, weitere 40 Prozent sind in der Planungs- und Diskussionsphase. Dem gegenüber stehen 11 Prozent in der Gesamtwirtschaft.
Am weitesten verbreitet ist Cloud Computing bei den befragten Start-ups: 72 Prozent greifen darauf aktuell zurück, 12 Prozent haben das Thema zumindest auf der Agenda.
„Start-ups sind Vorreiter beim Technologie-Einsatz. Damit spielen sie auch eine wichtige Rolle für den Tech-Standort Deutschland“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Man sollte sich die Innovationsstärke in allen Bereichen von Wirtschaft und Staat viel stärker zu Nutze machen. Die öffentliche Verwaltung sollte umfassend auf Lösungen von Start-ups zurückgreifen und dafür sorgen, dass Start-ups bei Ausschreibungen zum Zug kommen.“ Berg empfiehlt Unternehmen jeglicher Größe auf das Know-how von Gründerinnen und Gründern zurückgreifen und mit ihnen zusammenarbeiten.
Ebenfalls größere Verbreitung unter Start-ups finden IoT-Technologien, 30 Prozent nutzen diese bereits, 18 Prozent planen oder diskutieren dies. 5G setzen 12 Prozent ein, 18 Prozent denken darüber nach.
Einstellig wird es beim Thema Blockchain-Technologie, 9 Prozent haben diese im Einsatz; allerdings planen oder diskutieren 35 Prozent darüber. Auch Virtual und Augmented Reality nutzen bislang nur 5 Prozent der befragten Startups, 30 Prozent sind jedoch hier in der Planungs- und Diskussionsphase.
Noch wenig Verbreitung und konkretes Planungsinteresse haben die befragten Start-ups bei folgenden Themen: 3D-Druck (8 zu 3 Prozent), Robotik (5 zu 12 Prozent), autonom fahrende Fahrzeuge (5 zu 7 Prozent) sowie Drohnen (3 zu 8 Prozent).
Quantencomputer waren nur bei 1 Prozent der befragten Start-ups im Einsatz, 6 Prozent haben es auf der Agenda.
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 148 Tech-Start-ups aus Deutschland befragt. Die Fragestellung lautete „Welche der genannten Technologien sind in eurem Start-up bereits im Einsatz, werden geplant oder diskutiert oder sind derzeit kein Thema?“, „Wie viele Mitarbeiter bzw. Gründer sind aktuell in eurem Start-up beschäftigt?“, „Wie viele offene Stellen gibt es aktuell in eurem Start-up?“, „Und wie wird sich die Anzahl der Mitarbeiter in eurem Start-up im Jahr 2022 voraussichtlich entwickeln?“, „Wie schätzt ihr den Kapitalbedarf für euer Start-up in den nächsten zwei Jahren ein?“, „Ist dieser Kapitalbedarf bereits gedeckt oder benötigt euer Start-up hierfür noch frisches Kapital?“ „Wie hat sich die Situation für Start-ups in Deutschland in den vergangenen zwei Jahren eurer Meinung nach verändert?“, „Werden eure Mitarbeiter an eurem Start-up beteiligt?“ „Inwieweit würdest du den folgenden Aussagen zustimmen bzw. nicht zustimmen?“