Teradata bleibt auf Kurs
Teradata bleibt auf Kurs Der Anbieter Teradata, spezialisiert auf große Data-Warehouse-Systeme, hat mit seinem lösungsorientierten Ansatz anhaltenden Erfolg. Aktuelle Produkte und langfristige Kundenbeziehungen haben daran wesentlichen Anteil.


Auf einer Kundenveranstaltung Ende April in Lissabon bezeichnete es Teradatas President und CEO Mike Koehler als Zielsetzung seines Unternehmens, die beste Data-Warehouse-Grundlage und die besten analytischen Lösungen zu liefern. Für den zweiten Teil ist er maßgeblich auf Partner angewiesen. Nach der Konsolidierungswelle bei Business Intelligence im vergangenen Jahr (siehe InformationWeek 2/2008, Seite 48 f.) ist das Unternehmen deshalb mit SAS Institute enger zusammengerückt. Als Besonderheit betonte Koehler die Möglichkeit, Datenauswertungen für taktische und operative Entscheidungen auch zeitnah zu nutzen. Der Hersteller hat dafür schon vor Jahren den Begriff Active Warehousing oder Active Intelligence geprägt, und allmählich finden solche Ideen breitere Aufmerksamkeit.
Starkes Wachstum in Europa Wirtschaftlich kann Teradata in den letzten Jahren eine kontinuierliche Aufwärtsentwicklung vorweisen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr war die Performance in EMEA überdurchschnittlich (siehe Kasten). »Wir haben in den letzten Jahren am Wissensstand unserer Mitarbeiter gearbeitet«, nennt Hermann Wimmer, President für diese Weltregion, als einen Grund. Außerdem gebe es immer mehr Zustimmung für die Idee eines Enterprise Data Warehouse, während in der Vergangenheit in Europa Data-Mart-Strukturen weiter verbreitet waren. »Die Unternehmen sehen den Geschäftsnutzen und den Kostenvorteil jetzt deutlicher«, resümiert der EMEA-Chef. In Osteuropa wachse man vor allem mit im Westen gewonnenen Kunden wie der Bank Austria oder Vodafone. Gut entwickelt hat sich der für Teradata neuere Bereich Manufacturing: Hierzulande konnte Daimler für ein Qualitätssicherungsprojekt gewonnen werden. Zwar ist die Data-Warehouse-Vision allumfassend, doch das Geschäft läuft projektweise. Es gehe darum, zusammen mit den Kunden eine Architektur für das Data Warehousing aufzubauen und langfristig weiterzuentwickeln. »In Deutschland hatten wir das beste Jahr aller Zeiten«, freut sich Wimmer. Das Unternehmen Teradata, das jahrelang Tochter von NCR gewesen ist, kombiniert im Grunde seit den Anfängen Datenbanken mit maßgeschneiderter Hardware für analytische Lösungen im Highend. In jüngerer Vergangenheit haben in diesem Appliance-Markt namentlich Netezza und HP den Wettbewerb belebt. Die neuen Angebote des Platzhirschen kommen insofern zur rechten Zeit. Sie kombinieren das relationale Datenbanksystem Teradata 12, das für analytische Anwendungen ausgelegt ist, mit hauseigenen, Intel-basierten Servern unterschiedlicher Leistungsfähigkeit, die wiederum für den Betrieb dieser Software optimiert sind. Wesentlich ist die effiziente Parallelverarbeitung der Datenbankabfragen. Für einzelne dispositive Abteilungsanwendungen ist Teradata 550 SMP gedacht. Als Betriebssysteme sind Novell Suse Linux und Windows möglich. Pro Terabyte Daten sind 55000 Euro zu bezahlen. Teradata 2500, die nächste Leistungsstufe, kostet pro Terabyte 100000 Euro und richtet sich an Warehouse-Einsteiger. Teradata 5550 schließlich verspricht größte Skalierbarkeit bei unterschiedlichen Arbeitslasten in komplexen Umgebungen: Batch-Jobs und interaktive Abfragen, einfache Berichte und aufwändige Analysen für Tausende von Benutzern. Insbesondere können damit Echtzeitanwendungen gefahren werden, die dispositive und operative Systeme zusammenführen. Die Preise für dieses Modell beginnen bei 170000 Euro für jedes Terabyte Daten.