Teure Informationen trotz »grüner Switche«

40-Gbps-Switches sind nicht verantwortbar

Höhere Integrationsdichten haben den zusätzlichen Nachteil, dass sie wiederum eine stärkere Kühlleistung erforderlich machen. Moderne Kühlkonzepte können hier Abhilfe schaffen. Auch können Rechenzentrumsräume durchaus etwas höher temperiert werden als das bislang üblich war. 1 Grad Celsius höhere Raumtemperatur erspart 4 Prozent an Energiekosten, so der Daumenwert von Georg Foreita, Manager Pro­jects&­Consulting beim Infrastrukturspezialisten APC. Strittig ist, ob der verstärkte Einsatz von Netzkomponenten, die direkt über das Ethernet-Kabel gespeist werden (Power over Ethernet, PoE) den Energieverbrauch insgesamt nach oben treiben. Laut In-Stat verbrauchen für PoE ausgelegte Switche zehn Mal so viel Strom wie traditionelle Komponenten. Markus Nispel, Director Solutions bei Enterasys, meint indes: »Im Gesamtenergie-Haushalt spielt es keine Rolle, ob die Geräte dezentral oder zentral durch PoE versorgt werden. Die Verluste sind jeweils gering. Eventuell stellt aber die Abwärme eine erhöhte Anforderung.« Bleibt als Fazit nur die Forderung des schon anfangs zitierten Ernst&Young-Chefberaters Robert Heinrich, »verantwortungsvoller mit energiezehrender und klimaschädigender Leistung umzugehen«. Wer als Hersteller und Verbraucher heute auf ein 40-Giga­bit/s-Ethernet spekuliert oder gar wartet, der sollte zumindest wissen, was das für Energieverbrauch, Stromkosten und Klimawandel tendenziell bedeutet. Ein kleiner Tipp zum Schluss: Vielleicht muss man sich ja nicht gerade einer Internet-Suchmaschine bedienen, wenn man ein Rezept für Pflaumenkuchen sucht.

1 http://www.3com.com/gogreen/assets/GreenNetworking Equipment.pdf

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