Die Vertriebsseite des Demand-Supply-Modells legt fest, welche standardisierten Produkte die IT für das Business anbieten muss. Sie definiert, welche Funktionalitäten und Systeme der Standard umfasst und was außerhalb des Standards angeboten wird.
Dabei sollte es das Ziel sein, 80 Prozent der Anforderungen durch Standards abzudecken. Dabei gilt es, die Balance zu finden zwischen Kunden-Individualinteressen und IT-internen Standardisierungsbemühungen (Industrialisierung). Dieser Spagat gelingt mit Hilfe eines Baukastenprinzips , wobei die Services in Standardmodule zerlegt werden, aus denen eine Vielzahl von Kundenlösungen erstellt werden können.
Die Bedarfsabschätzung erfolgt gemeinsam mit den Geschäftsbereichen. Dabei geht es um die Frage: Welche Service-Volumina werden aller Voraussicht nach über die kommenden Wochen, Monate, Quartale und Jahre sowie bedingt durch saisonale Schwankungen etwa bei Sonderaktionen, Quartals- oder Jahresabschlüssen abgerufen? Durch dieses Vorgehen hat HP immense Einsparpotenziale ausgeschöpft.
Die IT-Produktion, also die Supply-Seite, koordiniert die Leistungen, automatisiert die IT-Prozesse und verwaltet die Services. Die Fließbandarbeit des IT-Betriebs wird durch Managementsysteme erleichtert, die Komponenten wie Server, Speichersysteme, Netzwerke, Clients und Anwendungen automatisch erkennt, erfasst, in Beziehungen zueinander setzt und sie Geschäftsprozessen zuordnet. Für die Steuerung von Abläufen wie Softwareverteilung, Betriebssystem-Aktualisierung oder Einspielen von Patches stehen ebenso Werkzeuge zur Verfügung wie für die Automatisierung von Diagnose- und Lösungsschritten, um Probleme schneller zu beheben.
Voraussetzung für standardisierte Services und deren weitgehende Automatisierung ist die rigorose Reduktion der Vielfalt von Hardware, Speicher, Infrastrukturkomponenten und Applikationen. HP hat die Zahl seiner Applikationen von 4000 auf 600 zusammengestrichen. Für die Lieferkette steht nun nur noch ein zentraler Service zur Verfügung. Zuvor hatte jeder Geschäftsbereich seinen eigenen Rechner.