Betrug mit DSL-Verträgen beim Retailer

Urteile zur Media Markt Schmiergeldaffäre

28. März 2013, 16:28 Uhr | Peter Tischer
Wurde schon 2012 zu einer langen Haftstrafe wegen Bestechlichkeit verurteilt: Michael Rook, Ex Media-Markt Deutschlandchef (Bild: Media-Saturn)

In der Schmiergeldaffäre beim Retail-Riesen Media-Markt hat das Landgericht Augsburg neue Urteile gefällt

2011 wurde die Schmiergeldaffäre bei Media Markt aufgedeckt. Nach dem Schuldspruch gegen den ehemaligen Media Markt-Deutschlandchef Michael Rook wurden nun weitere sechs Angeklagte vom Landgericht Augsburg für schuldig befunden. Dabei wurden fünf Männer und eine Frau jeweils zu Bewährungsstrafen verurteilt, wie aus einem Bericht der »Augsburger Allgemeinen« hervorgeht. Zuvor waren schon im Dezember Michael Rook, ehemaliger Deutschlandchef von Media Markt, sowie Bruno Herter, ehemaliger Regionalleiter Süddeutschland bei Media Markt wegen Bestechlichkeit zu hohen Haftstrafen verurteilt worden.

Die jetzt verurteilten bestätigten durch ihre Verteidiger die Vorwürfe der Anklage. Sie sollen demnach durch Scheinrechnungen und Buchungstricks seit 2005 versucht haben, Zahlungen einer Vermarktungsagentur aus Wetzlar in Höhe von mehr als vier Millionen Euro an die beiden Manager zu verschleiern. Im Gegenzug habe die Firma dafür bundesweit in Media-Märkten DSL-Internetverträge trotz besserer und günstigerer Konkurrenzprodukte verkaufen dürfen. Das »Geschäftsmodell« hätten die beiden Manager auch nach der Pleite der Wetzlaer Marketing-Firma mit eigenen Hamburger Firmen weitergeführt. Die Schmiergeldaffäre war 2011 durch einen anonymen Hinweis an die Saturn-Media-Gruppe aufgeflogen.


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